Sky Deutschland: Deutscher Pay-TV Anbieter

Die Sky Deutschland GmbH (ehemaliger Name bis Juli 2009 Premiere) ist ein deutscher Medienkonzern mit Sitz in Unterföhring bei München.

Das Unternehmen betreibt über seine Tochtergesellschaft Sky Deutschland Fernsehen GmbH & Co. KG ein Pay-TV-Angebot und ist seit Oktober 2018 selbst eine Tochter der US-amerikanischen Comcast Corporation. Sky besitzt Senderechte in Deutschland und Österreich, in Luxemburg können ausgewählte Pakete über das Bezahlfernseh-Angebot von Post Luxembourg, Eltrona und Orange Luxembourg bezogen werden. In der Schweiz startete Sky 2017 seine Streaming-Plattform für Sport und 2018 für Serien und Filme. Das Angebot unterscheidet sich jedoch in wesentlichen Punkten vom Angebot in Deutschland und Österreich. Sky Deutschland verzeichnete im Jahr 2005 (damals noch als Premiere) über 3,4 Millionen Abonnenten, im Jahr 2017 5 Millionen Abonnenten.

Sky Deutschland GmbH

Sky Deutschland: Geschäftsmodell, Geschichte, Technische Entwicklung, Angebotsplattformen
Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1990 (als Premiere AG)
Sitz Unterföhring, DeutschlandSky Deutschland: Geschäftsmodell, Geschichte, Technische Entwicklung, Angebotsplattformen Deutschland
Leitung Barnaby Mills
Mitarbeiterzahl 1.800 (2020)
Umsatz 2,02 Mrd. Euro (2015/16)
Branche Medien
Website www.sky.de
Stand: 12. Juli 2020
Sky Deutschland: Geschäftsmodell, Geschichte, Technische Entwicklung, Angebotsplattformen
Zentrale in Unterföhring
Sky Deutschland: Geschäftsmodell, Geschichte, Technische Entwicklung, Angebotsplattformen
Haupteingang der Zentrale

Die Sky Deutschland GmbH ging am 27. September 2015 durch Umwandlung aus der Sky Deutschland AG hervor. Dem war der Aufkauf der im Streubesitz liegenden Gesellschaftsanteile der Minderheitsaktionäre durch den Mehrheitsaktionär vorangegangen. Nach einem Squeeze-out-Verfahren und anschließendem Delisting der Aktien von der Frankfurter Wertpapierbörse, das am 8. Juni 2015 von der Sky Deutschland AG angekündigt wurde und am 23. Juli 2015 abgeschlossen war, wurden sämtliche Anteile der Sky Deutschland AG über die Sky German Holdings GmbH von der britischen Sky Limited gehalten, die seit Oktober 2018 zu Comcast gehört. Der letzte Handelstag an der Frankfurter Wertpapierbörse war der 15. September 2015.

Geschäftsmodell

Sky betreibt zum einen eigene Sender, zum anderen dient Sky Sendern anderer Anbieter als Plattform in Deutschland und Österreich. Sky kann man legal in Deutschland und Österreich empfangen. Das komplette Programm ist über den Satelliten Astra zu empfangen, über die meisten Kabelnetzbetreiber – je nach Betreiber – unterschiedlich große Anteile der Programme. Außerdem kann man Sky über die IPTV-Plattformen der Deutschen Telekom und von Vodafone empfangen.

Die beiden Hauptsäulen des Programms bilden zum einen Filme, die vor der Ausstrahlung im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sind und Live-Sport-Ereignisse, vor allem Fußball. Einen wachsenden Anteil bilden Fernsehserien. Außerdem werden auf Spartenkanälen spezielle Interessen bedient.

Sky greift auf Technik und Kundenstamm des Fernsehsenders Premiere zurück, den das Unternehmen 2009 ablöste.

Um das Programm von Sky zu empfangen, ist ein Abonnement notwendig. Sky verschlüsselt seine Sender. Auf der Seite des Kunden ist ein Digitalreceiver mit Entschlüsselungssoftware oder einem CI+-Modul und eine Smartcard notwendig. Je nach Umfang des Abonnements werden auf dieser Smartcard unterschiedliche Programmpakete freigeschaltet.

Ohne ein Abonnement ist die Nutzung einiger Inhalte von Sky über verschiedene eigene Dienste im Internet möglich. Zwischen dem 1. Dezember 2016 und 22. Juli 2021 war das Programm Sky Sport News HD frei empfangbar.

Sky finanziert sich zum größten Teil über die Abonnementerlöse, zum Teil aus Werbeeinnahmen.

Geschichte

Sky Deutschland: Geschäftsmodell, Geschichte, Technische Entwicklung, Angebotsplattformen 
Logotausch in Unterföhring
Sky Deutschland: Geschäftsmodell, Geschichte, Technische Entwicklung, Angebotsplattformen 
Letztes Logo der Marke Premiere (2007 bis 2009)
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Logo von Premiere, wieder ohne den Zusatz „World“ (2002 bis 2007)
Sky Deutschland: Geschäftsmodell, Geschichte, Technische Entwicklung, Angebotsplattformen 
Logo von Premiere World nach der Fusion mit DF1 (1999 bis 2002)
Sky Deutschland: Geschäftsmodell, Geschichte, Technische Entwicklung, Angebotsplattformen 
Logo von Premiere „digital“ (1998 bis 1999)
Sky Deutschland: Geschäftsmodell, Geschichte, Technische Entwicklung, Angebotsplattformen 
Erstes Logo von Premiere (1991 bis 1998)

Am 4. Juli 2009 startete in Deutschland und Österreich das Programmangebot von Sky. Dieses Angebot trat die direkte Nachfolge der Programme von Premiere an. Am 9. Juli 2009 benannte sich die damalige Premiere AG in Sky Deutschland AG um.

Erster Vorstandsvorsitzender der Sky Deutschland AG war der Australier Mark Williams. Am 9. Dezember 2009 gab Sky bekannt, dass Williams zum 30. März 2010 sein Amt niederlegt. Er wurde am 1. April 2010 von dem US-Amerikaner Brian Sullivan abgelöst. Am 26. März 2015 wurde bekannt, dass Sullivan zum 24. Juni 2015 sein Amt zur Verfügung stellt und von Carsten Schmidt abgelöst wird, der bis dahin Vorstand für Sport, Advertising Sales & Internet bei Sky war.

Sky übernahm die technische Infrastruktur und den Kundenstamm des Senders Premiere, der 1990 aus dem Deutschland-Geschäft des Schweizer Teleclubs hervorgegangen war. Premiere fusionierte 1999 mit dem Konkurrenten DF1 zu „Premiere World“. 2002 führten die hohen Verluste von Premiere World mit zur Insolvenz der Kirch-Gruppe, eine Pleite von Premiere World selbst konnte nur knapp abgewendet werden.

Das Unternehmen benannte sich in Premiere zurück und ging am 9. März 2005 an die Börse.

Technische Entwicklung, Angebotsplattformen

Im Gegensatz zu Premiere, das seit den 2000er Jahren auf eine Zertifizierung von Digital-Receivern verschiedener Hersteller setzte, verfolgt Sky eine Politik der hauseigenen Digital-Receiver. Sky kann zwar weiterhin mit Receivern verschiedener Hersteller empfangen werden, einige Zusatzangebote können aber nur mit den hauseigenen Sky-Receivern genutzt werden.

Seit dem 18. November 2015 sind alle Programme der Sky-Plattform (ausgenommen Programme der HD+-Plattform) über Satellit ausschließlich via DVB-S2 empfangbar.

Sky +

Im August 2009 stellte Sky seinen eigenen Digital-Receiver Pace Sky HD 1 vor. Mit dem Pace S PVR HD 1 wurde im Mai 2010 ein HD-Rekorder angeboten. Die darin verbaute Festplatte besaß eine Kapazität von 320 GB. Seit Dezember 2010 bietet Sky externe Festplatten an. Die Kombination aus Digitalreceiver und externer Festplatte vermarktet Sky unter dem Namen „Sky+“. Am 26. März 2013 stellte Sky eine externe Festplatte mit einer Kapazität von 2 TB vor.

HD, 3D und UHD

Früh setzte bereits der Vorgänger Premiere auf die Ausstrahlung in HD. Der erste Regelbetrieb eines HD-Senders in Deutschland und Österreich waren die drei Sender Premiere HD, Premiere HD Sport und Premiere HD Thema am 19. November 2005, seit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 im durchgehend „nativen“ HDTV. Die erste HD-Live-Übertragung war der Bundesliga-Klassiker 1. FC Köln gegen den FC Schalke 04.

Sky ging zum Sendebeginn 2009 mit sechs HD-Kanälen an den Start.

Im Eventkanal Sky 3D bot Sky seit dem 14. März 2010 regelmäßig Filme, Sportereignisse, Dokumentationen oder Konzerte in 3D an. Dabei wurde im Side-by-side-Verfahren gesendet. Der Regelbetrieb startete am 13. Oktober 2010. Zum 1. Juli 2017 wurde Sky 3D wieder abgeschaltet.

Die erste UHD-Live-Übertragung eines Fußballspiels war die des FC Bayern München gegen Werder Bremen am 26. April 2014, die erste UHD-Konzertübertragung und Testausstrahlung mit den Fantastischen Vier am 20. Dezember 2014.

Mitte Juli 2015 gab Sky bekannt, sich Kapazitäten für die Ausstrahlung von Ultra-HD beim Satellitenbetreiber Astra reserviert zu haben. Anfang Oktober 2016 starteten mit den linearen Sendern Sky Sport Bundesliga UHD und Sky Sport UHD die ersten regelbetriebenen Sender in UHD. Filme und Serien in UHD werden über Sky On Demand angeboten. UHD gibt es nur in Verbindung mit Sky Q.

Angebote über das lineare Fernsehen hinaus

Sky Home/Sky On Demand (ehemals Sky Anytime)

Mit den hauseigenen Festplattenreceivern kann der Video-on-Demand-Dienst genutzt werden, den Sky im August 2011 unter Sky Anytime einführte. Dabei handelt es sich um eine Offline-Videothek. Die Hälfte der Festplatten wird dafür genutzt, parallel zum Sendesignal gestreamte Filme abzuspeichern und zum Abruf bereitzuhalten. Den Rahmen bietet eine Applikation, die im Digital-Receiver gestartet werden kann. Die Inhalte sind thematisch sortiert. Je nach dem Abonnement des Verbrauchers kann er die inhaltlich dazu passenden Sendungen ansehen. Ein Teil der Inhalte ist nur gegen zusätzliches Entgelt abrufbar – dieses Angebot vermarktet Sky unter dem Namen „Sky Select“.

Seit Dezember 2014 bietet Sky seinen Kunden mit Sky Home in Verbindung mit einem Festplattenreceiver an, über eine Internetverbindung (IPTV) ein erweitertes Angebot per Stream zu nutzen. Mit der Bekanntgabe von Quartalszahlen im April 2015 wurde angekündigt, dieses Angebot auch für Kunden mit Kabelanschluss zur Verfügung zu stellen.

Im November 2015 wurde das Angebot von Sky Anytime in Sky On Demand umbenannt.

Sky Go

Einen Großteil seiner Live-Programme und ausgewählte Filme bietet Sky seit April 2011 auf seiner Plattform Go an. Die Nutzung von Sky Go ist an ein Abonnement von Sky gebunden. Der Umfang des Angebots ist abhängig von den abonnierten Inhalten. Sky Go kann auf Computern, Fernsehern, Tablets und vielen Smartphones genutzt werden. Sky beschränkt den Zugang zu Sky Go technisch auf fünf Geräte insgesamt und ein Gerät zur selben Zeit.

Am 3. August 2015 gab Sky bekannt, dass die kostenpflichtige Zusatzoption Sky Go Extra gestartet wird. Dabei werden gewünschte Inhalte aus Sky Go heruntergeladen und können dann ohne Internetverbindung genutzt werden. Auch kann auf zwei Geräten gleichzeitig geschaut werden.

WOW / Sky X

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Logo von WOW

WOW ist seit Juni 2022 der Streamingdienst von Sky Deutschland, über den unabhängig von einem regulären Sky-Abonnement Inhalte des Sky-Programms auf monatlicher Basis abonniert und per Streaming genutzt werden können. Diese sind über dieselben Wege wie Sky Go abrufbar. Die angebotenen Inhalte sind im Wesentlichen mit dem regulären Sky-Abonnement identisch, es gibt allerdings Unterschiede bei der Paketstruktur sowie auf technischer Ebene; so werden z. B. über WOW keine UHD-Inhalte angeboten. Von August 2016 bis Juni 2022 wurde das Angebot unter dem Namen Sky Ticket betrieben, davor unter dem Namen Sky Online.

Aktuell (Stand März 2024) werden drei Pakete angeboten: Serien, Filme & Serien sowie Live-Sport. Das Serien-Paket umfasst zahlreiche Serien, das Filme & Serien-Paket zusätzlich Filme und das Paket Live-Sport enthält sämtlichen Live-Sport, der auch über das reguläre Sky-Abo angeboten wird, inkl. den Inhalten des Bundesliga-Pakets, welches bei einem regulären Sky-Abo separat erworben werden muss. Das Serien-Paket (ohne Filme) ist seit 2024 nicht mehr explizit gelistet, kann aber über eine Abwahl der Film-Inhalte beim Erwerb des Filme & Serien-Pakets bezogen werden.

Das österreichische Pendant zu WOW ist der Streamingdienst Sky X.

Sky Select

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Logo von Sky Select

Sky bezeichnet sein nVOD-Programm bzw. Pay-per-View-Angebot als Sky Select. Es handelt sich dabei hauptsächlich um aktuelle Filme, seltener auch die Übertragung von Veranstaltungen. Diese Sendungen werden zeitversetzt auf eigens dafür reservierten Kanälen ausgestrahlt und bei Bedarf einzeln freigeschaltet. Zur Bestellung kann neben Telefon und Internet seit Mai 2013 ein Rückkanal des hausinternen Receivers genutzt werden.

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Logo von Sky Store

Zum 1. Oktober 2020 wurde Sky Select im Filmbereich durch den neuen Sky Store ersetzt.

Sky Box Sets

Bei den Sky Box Sets handelt es sich um ein Archiv, welches hauptsächlich aus Serien besteht. Die Inhalte werden nicht auf Sendern übertragen, sondern lassen sich auf Abruf abspielen. Im Programm stehen Serien der unterschiedlichsten Genres. Auch Sky-Eigenproduktionen wie Chernobyl oder Gomorrha stehen auf Abruf bereit. Zugang zu den Sky Box Sets erhält man mit dem Sky Entertainment-Paket oder mit Sky Ticket.

Sky Originals

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Logo von Sky Studios
Sky Deutschland: Geschäftsmodell, Geschichte, Technische Entwicklung, Angebotsplattformen 
Logo von Sky Originals

Seit der Fusion der einzelnen Sky-Unternehmen mit Comcast, firmieren die Eigenproduktionen von Sky Studios unter der Bezeichnung Sky Originals. Dazu gehören auch Co-Produktionen wie die Serien Das Boot oder Babylon Berlin.

Verschlüsselung

Der Zugang zu Premiere war mit einer Entschlüssungskarte ermöglicht worden. Diese Karte hatte die Form einer typischen Kreditkarte und hatte einen Elektronik-Chip verbaut.

Sky nutzte seit 2003 das Verschlüsselungssystem Nagravision des Unternehmens Kudelski, das zunächst als sicher galt und nur mit der sogenannten Card-Sharing-Methode umgangen werden konnte, bei dem die benötigten Decoderschlüssel über ein tatsächlich bestehendes Abonnement berechnet und über das Internet verteilt werden mussten. Ab November 2005 konnte die Verschlüsselung mit einer speziellen Smartcard umgangen werden. Gegen Händler und Käufer dieser Karte ging Premiere juristisch vor. Später wurde die Entschlüsselung auch über einen reinen Software-Emulator möglich.

Ab August 2008 führte Premiere ein neues Verschlüsselungssystem ein. Neben einer überarbeiteten Version des bisherigen Systems Nagravision nutzt Sky vor allem die NDS-Videoguard-Software der News Corp. (NDS Middleware Mediahighway). Für die Umstellung wurden schrittweise die Software der Receiver aktualisiert und neue Smartcards ausgegeben.

Seit Anfang Juni 2010 gibt Sky an Satellitenkunden bevorzugt Karten vom Typ V13 (NDS) bzw. seit Juli 2012 V14 (NDS) und seit 2018 V15 (NDS) aus und tauschte anfangs diese nur in Ausnahmefällen noch gegen S02 (Nagravision) aus. Ebenso werden seitens Sky keine Sat-Receiver mit integriertem Nagra-System mehr zertifiziert oder ausgegeben.

Des Weiteren werden seit Februar 2014 alte S02 (Nagravision-)Karten gegen die V14 (NDS) inklusive neuer Sky-Receiver getauscht, um den Kunden „die neueste Receiver Technologie und den Zugang zu allen innovativen Sky Diensten“ zu ermöglichen. Diese Karten werden mit dem Receiver verheiratet (gepairt); mit ihnen ist es nicht mehr möglich, Receiver von Drittanbietern zu nutzen bzw. die Karte in einem anderen von Sky zertifizierten Gerät zu betreiben. Durch das Blockieren der EMMs (Entitlement Management Messages) und dem manuellen Schreiben der Aktivierungs- und Verlängerungsnachrichten, ist es möglich, das Zwangspairing zu umgehen.

Zwischen dem 10. und 11. November 2015 wurde Nagravision für die Verbreitung via Satellit von Sky endgültig abgeschaltet.

Konzernstruktur

Der Konzern besteht heute aus der Sky Deutschland GmbH, die als Muttergesellschaft für den eigentlichen Fernsehsender, der Tochter Sky Deutschland Fernsehen GmbH & Co. KG, fungiert. Sky Deutschland GmbH hält zudem 100 % an der Sky Deutschland Verwaltungs-GmbH.

Sky Deutschland

Die Sky Deutschland Fernsehen GmbH & Co. KG als Kerngesellschaft des Konzerns hat mehrere Aufgaben. Zum einen tritt sie als Plattformbetreiber auf und hält die Kundenbeziehungen zu den Abonnenten. Zum anderen tritt sie als Veranstalter der meisten eigenproduzierten Sender des Konzerns auf. Über die Jahre des Konzernbestehens hat die erste Funktion deutlich zu Lasten der letzten an Bedeutung gewonnen, da ein immer größerer Teil der Sender der Plattform extern produziert wird.

Sky Österreich

Die Sky Deutschland Fernsehen GmbH & Co. KG hat wiederum mehrere Tochtergesellschaften, wie zum Beispiel die Anbieterin des Bezahlfernseh-Programms für Österreich, die Sky Österreich Fernsehen GmbH. Sky Österreich veranstaltet das Programm Sky Sport Austria, das auch in Deutschland vermarktet wird, und hält die Kundenbeziehungen zu den Abonnenten in Österreich.

Sky Schweiz

Sky Deutschland Fernsehen GmbH & Co. KG hat im Jahr 2017 das Westschweizer Unternehmen Homedia übernommen, das unter der Marke Hollystar DVDs und Video on Demand (VoD) angeboten hat. Im Januar 2018 wurde Homedia in Sky Switzerland SA unbenannt. Mit der Übernahme begann Sky seine Inhalte direkt als eigenständiger Streamingdienst auf dem Schweizer Markt anzubieten.

Weitere Beteiligungen

Außerdem werden sämtliche Anteile an der Sky Deutschland Service Center GmbH in Schwerin und an der Sky Deutschland Customer Center GmbH in Teltow gehalten, die für die Kundenbetreuung bei Sky zuständig sind, sowie der Sky Hotel Entertainment GmbH, die einen Teil des Sky-Programms für Hotels vertreibt. Darüber hinaus besitzt Sky derzeit 100 % der Sky Media Network GmbH (bis 29. Februar 2012 Premium Media Solutions GmbH), dem Werbezeitvermarkter der Plattform.

Der Kundenservice wird hauptsächlich über die beiden Inhouse Service-Center in Schwerin und Teltow abgewickelt, in denen über 1000 Mitarbeiter beschäftigt werden. Daneben arbeitet Sky mit verschiedenen externen Partnern in ganz Deutschland zusammen, die Kundenserviceleistungen im Auftrag von Sky erbringen.

Aktionärsstruktur bis zur Umwandlung in eine GmbH

Am 7. Januar 2008 gab 21st Century Fox (damals: News Corporation), ein US-amerikanisches Medienkonglomerat unter Leitung von Rupert Murdoch, bekannt, von Unitymedia 14,58 Prozent an Sky Deutschland erworben zu haben. Der Anteil wurde seitdem schrittweise ausgebaut. Im Jahr 2009 überschritt der Aktienanteil erstmals die 30-%-Marke. Eine laut deutschem Aktienrecht vorgesehenes Pflichtübernahmeangebot musste den Kleinaktionären zu diesem Zeitpunkt nicht gemacht werden, da die deutsche Aufsichtsbehörde BaFin einem Antrag von 21st Century Fox auf Befreiung von der Regelung stattgegeben hatte. Bis zum Jahr 2010 erfolgte ein schrittweiser weiterer Ausbau des Anteils auf 49,90 %. Im Januar 2013 hatte 21st Century Fox erstmals die absolute Aktienmehrheit inne. Im Rahmen einer Kapitalerhöhung wurde der Anteil auf 54,8 % erhöht.

Am 25. Juli 2014 wurde die Übernahme der bisher von dem Medienunternehmer Rupert Murdoch über den Konzern 21st Century Fox gehaltenen Anteile an Sky Deutschland und Sky Italia zum britischen Bezahlsender British Sky Broadcasting (BSkyB) bekanntgegeben. BSkyB kaufte für umgerechnet drei Milliarden Euro Sky Italia zu 100 Prozent. Bei Sky Deutschland wurde der Mehrheitsanteil von 57,4 Prozent für 3,7 Milliarden Euro übernommen. Es war geplant, die Bezahlsender unter Sky Europe zu bündeln.

Zuletzt belief sich das Grundkapital der Sky Deutschland AG im Frühjahr 2015 auf 931.114.937 EUR, die Anzahl der ausgegebenen Aktien auf 931.114.937 Stück. Am 12. November 2014 wurde das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot der Sky German Holdings GmbH abgeschlossen. Zu dieser Zeit hielt Sky German Holdings GmbH 89,05 % der Aktien. Laut einer Medienmitteilung von BSkyB vom 12. November 2014 hat die Sky German Holdings GmbH nach Abschluss der Annahmefrist weitere Aktien von Sky Deutschland erworben, was die Beteiligungsquote auf 89,71 % erhöhte. Laut einer Medienmitteilung der Sky plc vom 7. Januar 2015 betrug der Stimmrechtsanteil der Sky German Holdings GmbH an der Sky Deutschland AG am 7. Januar 2015 95,80 %. Im Squeeze-Out-Verfahren wurde den letzten verbliebenen Minderheitsaktionären eine Barabfindung von 6,68 Euro je Aktie gezahlt, um ihre Anteile zu erwerben. Danach erfolgte die Umwandlung der AG in eine GmbH.

Programmangebot

Eigenproduktionen

Originaltitel Genre Premiere Episoden Status
Babylon Berlin Krimi 13. Oktober 2017 28 in 3+ Staffeln Um eine vierte Staffel verlängert.
Das Boot Krieg 23. November 2018 26 in 3+ Staffeln Um eine vierte Staffel verlängert
Der Pass Krimi 25. Januar 2019 16 in 2+ Staffeln Um eine dritte Staffel verlängert.
8 Tage Endzeit 1. März 2019 8 Miniserie
Hausen Horror 2020 8 Beendet
Ich und die anderen Drama 29. Juli 2021 6
Die Ibiza Affäre Drama 21. Oktober 2021 4 Miniserie
Die Wespe Comedy 3. Dezember 2021 6 Um eine dritte Staffel verlängert
Funeral for a Dog Drama 17. März 2022 8 -
Munich Games Krimi, Thriller 2. September 2022 6 -

Eigenproduzierte Sender

Sky Deutschland strahlt zum einen eigenproduzierte Sender aus, zum anderen werden Programme anderer Anbieter über diese Plattform ausgestrahlt.

Sport

Serien/Shows

Film

Dokumentation

  • Sky Arts (Schwerpunkte: Kunst und Kultur; nur OnDemand)
  • Sky Documentaries (Schwerpunkte: Gesellschaft, Sport, Kultur, Wissenschaft und Unterhaltung)
  • Sky Nature (Schwerpunkte: Tiere, Pflanzen und Umwelt)

Big Brother

Ab der fünften Staffel 2004 produzierte Sky (davor Premiere) in Zusammenarbeit mit verschiedenen Sendern Big-Brother-Sendungen. Der extra eingerichtete Sender zeigte in der Regel für eine Extra-Gebühr rund um die Uhr Ereignisse aus dem Studio. 2015 wurden sowohl die Formate Promi Big Brother als auch die reguläre Fernsehshow nach einer einjährigen Pause übertragen.

Sonderprogrammierungen

Gelegentlich werden eigenproduzierte Filmsender zu besonderen Anlässen umbenannt. Vor Start der fünften Staffel der Fernsehserie Game of Thrones wurde Sky Hits HD in Sky Thrones HD umbenannt.

Anlässlich des Kinostarts des James-Bond-Films James Bond 007: Spectre wurde im Oktober und November 2015 der Sky-Sender Sky Hits HD für annähernd zwei Monate in Sky 007 HD umbenannt; auf dem Sender wurden wiederholt alle bisher produzierten James-Bond-Filme und begleitende Dokumentationen ausgestrahlt. Während dieser Marketing-Aktion gab es keinen Ersatz für die sonst auf Sky Hits HD ausgestrahlten Filme.

In der Vergangenheit erhielt der Sender Sky Hits bzw. Sky Hits HD in der Weihnachtszeit den Namen Sky Christmas mit entsprechenden Programmschwerpunkten.

Eigenproduzierte Sendungen

Fußball

Sky Deutschland: Geschäftsmodell, Geschichte, Technische Entwicklung, Angebotsplattformen 
Fußballstudio von Premiere
Sky Deutschland: Geschäftsmodell, Geschichte, Technische Entwicklung, Angebotsplattformen 
Kameramann von Premiere bei einem Fußballspiel in der Merkur Arena in Graz

Das Fußballangebot besteht aktuell aus den Samstagsspielen der 1. Bundesliga, der kompletten 2. Bundesliga, der österreichischen Bundesliga, dem DFB-Pokal, ausgewählten Spielen des DFB-Pokals der Frauen sowie der englischen Premier League und ausgewählten Spielen der englischen FA Women’s Super League. Im österreichischen Angebot sind darüber hinaus sämtliche Spiele der Europapokal-Wettbewerbe (UEFA Champions League, UEFA Europa League und UEFA Europa Conference League) enthalten. Das Fußball-Programm wird durch verschiedene Kommentatoren und Moderatoren begleitet. Bekanntester Vertreter war bis zum Ende der Fußball-Saison 2015/16 Chefkommentator Marcel Reif. Seinen Posten übernahm Wolff-Christoph Fuss.

DFB-Pokal

Den DFB-Pokal überträgt Sky seit der Spielzeit 2008/09. Es werden alle 63 Spiele live übertragen, in der ersten und zweiten Runde sowie im Achtelfinale zusätzlich in der Konferenz. Außerdem überträgt Sky 54 Partien davon exklusiv. Zudem findet auch die Auslosung einer Spielrunde pro Saison im Rahmen einer Sky-Übertragung statt. Zu sehen ist der DFB-Pokal bei Sky bis mindestens 2026.

Fußball-Bundesliga

Erstmals am 2. März 1991 – Eintracht Frankfurt gewann damals mit 4:3 gegen den 1. FC Kaiserslautern – übertrug Premiere einmal wöchentlich ein Top-Spiel der deutschen Bundesliga live und baute die Berichterstattung im Laufe der Jahre immer weiter aus.

Mit Beginn der Saison 2000/01 übertrug Premiere erstmals alle Spiele der Bundesliga live.

Im Dezember 2005 setzte sich das bis dato noch nicht in Erscheinung getretene Tochterunternehmen des Kabelnetzbetreibers Unitymedia arena bei der Ausschreibung der TV-Rechte an der Bundesliga für die Saisons 2006/07 bis 2008/09 durch. Premiere stand damit erstmals seit langer Zeit ohne Liveberichterstattung aus der deutschen Eliteklasse da. arena sah sich jedoch in der Folge technischen, organisatorischen und letztendlich auch finanziellen Problemen gegenüber. So konnte man zwar den langjährigen Dienstleister Plazamedia, der auch schon für Premiere aktiv war, als Produzenten der Sendungen gewinnen und einen Transponder auf dem Satelliten Astra anmieten, die Kabelverbreitung stellte sich jedoch für den Kabelnetzbetreiber Unitymedia als das größte Problem dar. So konnte man sich etwa mit dem größten Kabelnetzbetreiber und Konkurrenten Kabel Deutschland nicht auf eine Verbreitung einigen. Die Verbreitung in diesem Netz konnte erst auf den letzten Metern durch eine Kooperation mit dem bisherigen Rechteinhaber Premiere gesichert werden, der damit auch im Kabel wieder den Fuß in der Bundesliga-Tür hatte.

Im IPTV produzierte Premiere in dieser Rechteperiode das Bundesliga-Angebot der Deutschen Telekom. Auch wenn man de facto unter Ausschluss der Öffentlichkeit sendete, hatte Premiere somit einen Weg gefunden, die umfangreiche und teure Bundesliga-Redaktion aufrechtzuerhalten, was sich nach nur einem Jahr als entscheidend herausstellte.

Nachdem das Bundeskartellamt eine weitergehende, über das Kabelnetz von Kabel Deutschland hinausgehende Kooperation von arena und Premiere abgelehnt hatte, bei der Premiere den Sender arena allen Kunden auf allen Verbreitungswegen hätte anbieten dürfen, sah sich Unitymedia nicht mehr in der Lage, das Projekt arena in dieser Form weiterzubetreiben. Aus diesem Grund übertrug arena – diesmal mit dem Segen des Bundeskartellamts – ab der Saison 2007/08 seine Rechte an der Bundesliga an Premiere, die somit wieder Rechteinhaber der Bundesliga waren. Ab diesem Zeitpunkt produzierte wieder nur Premiere die Bundesliga.

Ab der Saison 2009/10 war Sky wieder direkt und exklusiv in Besitz der TV-Rechte über Kabel, Satellit und Web-TV im Internet. Zum gleichen Zeitpunkt wurde ein neuer Spielplan eingeführt, der durch bis zu neun Anstoßzeiten in den beiden Bundesligen die Programmfläche der Bundesliga im Programm von Sky deutlich erhöht.

Am 17. April 2012 erhielt Sky von der DFL für vier Jahre alle Pay-TV-Rechte für die Bundesliga ab der Saison 2013/14 bis zur Saison 2016/17. Dabei bestand man gegen die Deutsche Telekom mit LIGA total!, die bisher die IPTV und Mobil-Rechte hielt. Dafür zahlte Sky die Rekordsumme von durchschnittlich 485,7 Millionen Euro pro Saison. Seit der Saison 2013/14 sendet Sky zudem alle Spiele der beiden Bundesligen in HD.

Auf Druck des Bundeskartellamts veränderte die DFL im Juni 2016 die Paketstrukturen der zu vergebenen Übertragungsrechte, durch die eine Alleinstellung eines einzigen Anbieters nicht mehr möglich war. Ab der Saison 2017/18 bis zur Saison 2020/2021 zeigte neben Sky auch Eurosport 2 HD Xtra Teile der Begegnungen der 1. Bundesliga. Das Eurosport-Paket bestand aus 30 Freitagabendspielen der 1. Bundesliga um 20:30 Uhr, fünf Sonntagspartien um 13:30 Uhr, fünf Montagabendspielen um 20:30 Uhr sowie vier Relegationsspielen sowie dem DFL-Supercup. Eurosport 2 HD Xtra trat seine Übertragungsrechte mit Wirkung der Saison 2019/2020 an DAZN ab. Das ZDF übertrug im Free-TV einzelne Live-Spiele. Der Großteil der Spiele blieb somit exklusiv bei Sky, insbesondere alle Spiele der 2. Bundesliga. Pro Spielzeit zahlte der Sender 876 Millionen Euro an die DFL.

Ab der Saison 2021/22 bis zur Saison 2024/2025 wurde die Aufspaltung der Bundesliga-Übertragungsrechte auf mehrere Sender weiter vertieft. Sky sicherte sich alle Live-Rechte der 1. Bundesliga am Samstag, DAZN alle Spiele am Freitag und am Sonntag. Sky behielt die Exklusivrechte an der 2. Bundesliga mit Ausnahme des Samstagabend-Spiels, das auch bei Sport1 im Free-TV zu sehen ist. ProSiebenSat.1 erwarb das Live-Paket u. a. mit der Saisoneröffnung der 1. und 2. Bundesliga, Supercup und Relegation; diese Spiele sind über SAT1 zu sehen. Die Zusammenfassung (Erstverwertung im Free-TV) der Spiele der Bundesliga am frühen Samstagabend sowie am Sonntagabend sicherte sich erneut die ARD. Das ZDF wird weiter am Samstagabend mit der Zweitverwertung von Bundesliga und 2. Bundesliga im Free-TV sowie der Free-TV-Erstverwertung des Bundesliga-Topspiels zum Zuge kommen. Neu ist, dass sich die ARD die Zusammenfassung der 2. Bundesliga – zusätzlich zum frühen Samstagabend – auch am Freitag und Sonntag sichern konnte; teilweise erfolgt die Ausstrahlung über den Sender One. Mit der neuen Rechtevergabe erlöst die DFL ab 2021/22 durchschnittlich 1,1 Milliarden Euro pro Saison.

UEFA Champions League

Mit der Saison 2021/2022 hat Sky Deutschland die Übertragungsrechte an der UEFA Champions League an Amazon Prime und DAZN verloren. Sky Österreich besitzt hingegen weiterhin Übertragungsrechte und überträgt alle Spiele live, ab der Saison 2024/25 mit Ausnahme des Topspiels am Mittwoch, welches dann exklusiv bei Canal+ Austria zu sehen sein wird. Die Übertragung der Champions-League-Livespiele und der zugehörigen Berichterstattung erfolgt über Sky Sport Austria und kann nur mit einem österreichischen Sky-Abo entschlüsselt werden.

In den Jahren zuvor stellte sich die Situation in Deutschland wie folgt dar:

Im September 2005 erwarb das Unternehmen die Free-TV- und Bezahlfernseh-Rechte an der UEFA Champions League für zunächst drei Jahre ab der Saison 2006/2007. Dieser Schritt sorgte für Aufsehen unter den Fußballfans und Vereinen, die die zeitnahe Übertragung im freien Fernsehen gefährdet sahen. Die Befürchtung erwies sich im Nachhinein als unbegründet. Premiere strahlte unter dem Titel Champions TV in einem Programmfenster im Sender Sat.1 weiterhin pro Runde ein Spiel live im frei empfangbaren Fernsehen aus.

Zur Saison 2009/10 erwarb Sat.1 die „Free-TV“-Rechte für ein Spiel pro Woche direkt von der UEFA, Sky erwarb die „Pay-TV“-Rechte an allen Spielen. Erstmals sind in dem Rechtepaket auch alle Spiele der letzten Qualifikationsrunde enthalten, die seitdem im gewohnten Umfang – alle Spiele live und in Konferenz – ebenfalls von Sky ausgestrahlt werden.

Auch für die Saison 2012/13 bis Mitte 2015 erhielt Sky die Übertragungsrechte an der UEFA Champions League. Die Rechte beziehen sich auf die Live- und auf die zeitversetzte Übertragung sämtlicher UEFA-Champions-League-Begegnungen sowie auf die dienstags und mittwochs ausgestrahlten Highlights-Sendungen. Sky setzt seit dieser Spielzeit auf ein eigenes Champions-League-Programmformat in Form einer Live-Sendung. An jedem UEFA-Champions-League-Spieltag von 19:00 Uhr bis Mitternacht führen die Moderatoren im Sky-Studio in Ismaning durch die Sendung, an der sich abwechselnde Gäste ebenso wie private Studiogäste beteiligen.

Die „Free-TV“-Ausstrahlungsrechte wechselten ab der Saison 2012/13 bis Mitte 2015 von Sat.1 zum ZDF. Der Umfang der Übertragungsrechte ist dabei in etwa identisch mit dem Verwertungspaket, welches Sat.1 zuvor innehatte. Das ZDF kann pro Spielwoche eine Begegnung live übertragen, genauso wie das an einem Samstag stattfindende Endspiel des Wettbewerbs und den UEFA-Superpokal. Im Unterschied zur Programmstruktur des Privatsenders Sat.1 zeigt das ZDF nach der eigentlichen Übertragung direkt und ohne Werbeunterbrechung die Zusammenfassung von Partien, die parallel stattfanden.

Im Dezember 2013 gelang es Sky, die Übertragungsrechte bis zur Saison 2017/18 zu verlängern. Sky sicherte sich die Rechte an den Live-Übertragungen und den Highlights über alle Verbreitungswege. Die Kunden könnten die Spiele über TV, im Netz, über iPhone oder iPad oder über die Xbox360 sehen. 128 der 146 Begegnungen dürfen exklusiv über die Sky-Kanäle ausgestrahlt werden.

Das ZDF erhielt für denselben Zeitraum das Recht, bis zu 18 Spiele pro Saison inklusive der K.-o.-Runden mit deutscher Beteiligung, Finale und UEFA-Super-Cup im Rahmen der „Free-TV“-Ausstrahlung zu übertragen. Sollte nach der Gruppenphase nur noch eine deutsche Mannschaft im Wettbewerb vertreten sein, hatte das ZDF erstmals die Möglichkeit, diese Spiele auch an einem Dienstagabend zu zeigen.

Mit der Neuvergabe der TV-Rechte an der UEFA Champions League wanderte ein Teil der Berichterstattung ab 2018 zum Streamingkonkurrenten DAZN ab. DAZN besaß die exklusiven Übertragungsrechte für 104 der 125 Champions-League-Spiele, von denen 110 auf dem Streamingportal zu sehen waren. Sky übertrug 34 Partien, überwiegend ausgewählte Einzelspiele und Konferenzen. An Gruppenspieltagen lief lediglich ein Spiel in voller Länge bei Sky, die restlichen 7 Spiele waren exklusiv bei DAZN zu sehen. Das ZDF besaß keine Free-TV-Übertragungsrechte mehr, lediglich ein Finale mit deutscher Beteiligung musste gemäß Rundfunkstaatsvertrag im Free-TV zu sehen sein, was mit dem Finale der Saison 2019/20 der Fall war.

Sky Sportsbars hatten auf zwei Kanälen (DAZN 1 Bar HD & DAZN 2 Bar HD) die Möglichkeit, alle Champions League Spiele zu zeigen. Sky-Privatabonnenten konnten diese Kanäle nicht empfangen.

UEFA Europa League

Seit September 2009 übertrug Sky ausgewählte Spiele der UEFA Europa League – unter anderem alle Spiele der deutschen und österreichischen Vereine – live. Nach jedem Spieltag wurden im Anschluss der Begegnungen ausführliche Zusammenfassungen der ausgestrahlten Partien sowie kurze Zusammenfassungen der übrigen Partien gezeigt. Ab dem Viertelfinale wurden alle Spiele einzeln oder in der Konferenz live übertragen.

Die Rechte zur live- und zeitversetzten Übertragung aller Spiele der Europa League hatte sich Sky auch für die Zeit von 2012 bis 2015 gesichert. Seit 2012 verfügte Sky zudem über zusätzliche Rechte an der UEFA Europa League, indem es ein zweites Live-Spiel auf exklusiver Basis auswählen konnte. Die Free-TV-Rechte an der UEFA Europa League erhielt die ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH, die jeweils donnerstags ein Spiel pro Spieltag live über ihren Programmkanal kabel eins ausstrahlte.

Die Pay-TV-Rechte an allen Spielen mit deutscher Beteiligung erhielt Sky bis einschließlich der Saison 2017/2018. Die Free-TV-Rechte an der UEFA Europa League erhielt die Constantin Medien AG. An den sechs Spieltagen der Gruppenphase übertrug der Sender Sport1 je ein Spiel, in den K.O.-Runden je ein Hin- und Rückspiel und das Finale. Die Begegnung, die am jeweiligen Spieltag ausgestrahlt wurde, konnte der Sender mit dem sogenannten „First Pick“ selbst wählen.

Mit der Neuvergabe der TV-Rechte an der UEFA Europa League verlor Sky sämtliche Rechte an der Europa League ab der Saison 2018/19 bis 2020/21 an den Konkurrenten DAZN und dessen Free-TV-Partner RTL. Es wurden 190 der 205 Europa-League-Paarungen pro Saison exklusiv im Internet übertragen, die Free-TV-Partner RTL (Deutschland) und Puls4 (Österreich) zeigten lediglich 15 der 205 Spiele im frei empfangbaren Fernsehen.

Mit der Saison 2021/22 fielen die Übertragungsrechte der UEFA Europa League und der neu geschaffenen UEFA Europa Conference League in Deutschland an die Mediengruppe RTL Deutschland. Spiele dieser Ligen sind auf den Free-TV-Sendern RTL und Nitro und über das kostenpflichtige Videoportal TVNOW zu sehen, das sich am 4. November 2021 in RTL+ umbenannt hat. Für Österreich konnte Sky wieder Übertragungsrechte für alle Spiele erwerben; übertragen werden diese, genauso wie jene der UEFA Champions League, über Sky Sport Austria. Ausgewählte Spiele sind im Free-TV bei ServusTV (Erstwahlrecht) und im ORF zu sehen.

Seit 2024 zeigt Sky Deutschland im Rahmen einer Kooperation mit RTL pro Spielwoche zwei Spiele der Europa League oder Conference League live.

Formel 1

Vom Großen Preis von Deutschland 1996 in Hockenheim an wurden alle Rennen live übertragen, zunächst auf DF1, seit dem Großen Preis von Österreich 1999 bis zur Fusion auch parallel auf Premiere. Von Anfang an dabei sind die Kommentatoren Jacques Schulz und der ehemalige Rennfahrer Marc Surer, zusätzliche Kommentatoren waren zeitweise Burkhard Nuppeney und Heinz Prüller. Werbeunterbrechungen gibt es bei den Formel-1-Übertragungen nur vor dem Start und nach dem Zieleinlauf. Seit der Saison 2013 sind aber ungefähr 60 Sekunden Split-Screen-Werbung pro Rennen geplant. Bis 2009 wurde das gesamte Rennwochenende in mehreren, frei wählbaren Kanälen übertragen, seit 2010 gilt das nur noch für die Qualifikation und das Rennen selbst. Alle Vorberichte für die Rennen in der Saison 2012 wurden nicht wie bei dem kostenlosen Free-TV-Mitberweber RTL von der Strecke, sondern ausschließlich aus dem Studio in München produziert. Zudem wurden die Rennen aus Bahrain, Singapur, Japan, Korea und Indien nicht von Jacques Schulz und Marc Surer live vor Ort von der Strecke kommentiert, sondern lediglich aus einer Kommentatorenbox aus München. Ab der Saison 2013 übernahm Sascha Roos die Nachfolge von Jacques Schulz, der aus persönlichen Gründen als Kommentator zurücktrat.

Vor der Umwandlung von Premiere in Sky galt die Formel 1 hinter dem kommerziellen Fußball als die zweitwichtigste Sportart im Premiere-Sportrechteportfolio. Die Priorität nahm von 2009 an jedoch deutlich ab. Der vorige Vertrag, der am 30. Januar 2013 verlängert wurde, lief bis zum Ende der Saison 2015. Am 21. August 2015 gab Sky bekannt, auch bis einschließlich Saison 2017 die Formel 1 zu übertragen. Am 25. Januar 2018 gab Sky bekannt, den Vertrag mit dem neuen Formel-1-Inhaber Liberty Media nicht zu verlängern. Sky wollte die Exklusivrechte für die Formel 1 haben. Hierzu war Liberty Media nicht bereit, da RTL die Übertragungsrechte für das Free-TV innehat.

Ab der Saison 2019 durfte Sky wieder die Formel 1 für die Saison 2019 und 2020 übertragen und teilte sich erneut die Rechte mit RTL.

Nachdem RTL bekanntgegeben hat, die Formel 1 ab der Saison 2021 nicht mehr zu übertragen, hat sich Sky die Exklusivrechte für die Formel 1 gesichert. Dabei sollen vier ausgewählte Rennen per Sublizenz auch im Free-TV bei RTL sowie eine 30-minütige Highlight-Show nach jedem Rennen bei Sky Sport News übertragen werden. 2023 strahlte RTL keine Formel-1-Rennen aus; die vier kostenlosen Rennen wurden stattdessen von Sky selbst per Livestream im Internet übertragen.

Am 12. März 2021 baute Sky das Motorsportangebot mit einem neuen Sender Sky Sport F1 aus, der 24 Stunden lang Formel 1 und die Unterklassen Formel 2, Formel 3 und den Porsche Supercup zeigt. Der Sender zeigt zudem Dokumentationen und Serien rund um das Thema Motorsport. Außerdem überträgt der Sender Sky Sport F1 die IndyCar Series.

Seit 2024 sind im Rahmen einer Kooperation mit RTL sieben Rennen pro Saison wieder bei dem Free-TV-Sender zu sehen.

MotoGP

Seit 2024 zeigt Sky alle Rennen der MotoGP und der untergeordneten Rennklassen Moto2, Moto3 und MotoE. Zuvor wurden alle Rennen exklusiv vom Free-TV-Sender ServusTV übertragen, der seinen linearen Sendebetrieb in Deutschland zum Jahresende 2023 eingestellt hatte. In Österreich zeigt ServusTV weiterhin alle Rennen im Free-TV. In Deutschland werden zwölf Rennen pro Saison vom neuen Free-TV-Sender DF1 übertragen, der zum Jahreswechsel den Sendeplatz von ServusTV Deutschland übernommen hat.

Handball

Von 2013/14 bis zur Saison 2019/20 zeigte Sky die Spiele der EHF Champions League, die vorher von Eurosport übertragen wurden. Ab der Spielzeit 2017/18 erwarb Sky zudem die Rechte für die Übertragung der Handball-Bundesliga, die zuvor bei Sport1 lagen. Mit der Spielzeit 2023/24 verlor Sky die Übertragungsrechte an den Streamingdienst Dyn.

Eigenproduktionen und Engagement in der Filmindustrie

In den frühen Jahren von Premiere unter der Regie von CLT-UFA und CANAL+ gab es unverschlüsselte Eigenproduktionen wie 0137, Zapping und Kalkofes Mattscheibe. Ebenso trat das Unternehmen auch als Co-Produzent von Fernsehfilmen auf, man kooperierte zumeist mit der ARD oder RTL. Diese Filme waren dann vor der Free-TV-Premiere zuerst bei Premiere zu sehen. Nach der Übernahme von Kirch verzichtete Premiere auf weitere Filmproduktionen. Ein neuerlicher Ausflug in die Welt der Coproduktion, der unter Georg Kofler eingeleitet wurde, wurde aufgrund des Verlustes der Bundesliga-Rechte und der daher eintretenden finanziellen Probleme abgebrochen. Die US-Serie Over There blieb die letzte Coproduktion von Premiere. Während Premiere in der Folge abseits des Sportprogramms auf jegliche Eigenproduktionen verzichtete und sogar seine täglichen bzw. wöchentlichen Magazine Sky Magazin und Sky Lounge von Fremdfirmen produzieren ließ, stellt Sky zumindest diese Sendungen inzwischen wieder in Eigenregie her. Im Januar 2011 wurde bekannt, dass Sky der neue Hauptsponsor des Preises Jupiter ist, den die Zeitschrift Cinema herausgibt. Erstmals dürfen Zuschauer von Sky die „Beste internationale TV-Serie“ küren.

Kommentatoren und Moderatoren

Kritik

Preispolitik gegenüber Sportsbars

Die Preispolitik von Sky gab im Bereich der Gastronomie („Sky Sportsbars“) Anlass zu verstärkter Kritik. Seit März 2013 wurden die Abonnement-Preise mehrmals angehoben. Anlass dafür war, dass Sky das Entgelt nicht mehr allein an der Größe des Kundenbetriebs ausgerichtet hat. Neue preisbestimmende Kriterien sind nun die Kaufkraft, Bevölkerungsdichte und „Sportaffinität“ der Region sowie die Nähe zu einem Veranstaltungsort (Fußballstadion). Für eine Kneipe in Berlin-Friedrichshagen bedeutete dies beispielsweise eine knappe Verdreifachung des ursprünglichen Entgelts von 220 auf 600 Euro ab Oktober 2014. Manche Gastronomen haben den Vertrag mit Sky daraufhin gekündigt; in einigen Fällen hat Sky seine Entgeltforderung danach reduziert, um die Gastronomen zu einem Verbleib zu bewegen. Das entspricht dem Muster, das Sky auch im Privatkundengeschäft anwendet: Kündigt der Privatkunde, wird ihm ein Verbleib regelmäßig mit hohen „Rückholerrabatten“ (über 50 % des Listenpreises) schmackhaft gemacht.

Werbeunterbrechungen innerhalb laufender Sendungen

Am 20. Januar 2016 wurde bekannt, dass Sky die bisher aktiv beworbene Werbefreiheit innerhalb von laufenden Sendungen aufgibt; sogenannte Unterbrecherwerbung war bislang nur im werbefinanzierten Free-TV üblich und galt als Abgrenzung zum Bezahlfernsehen. Erste Werbeunterbrechungen sowie Programmhinweise während des laufenden Programms werden seit Mitte Januar 2016 regelmäßig auf dem Sky-Sender Sky Krimi ausgestrahlt. In einer Pressemitteilung teilte der Sender mit, dass Werbeunterbrechungen künftig nur auf den beiden Sendern Sky Cinema HD und Sky Atlantic HD ausgeschlossen sind; für Sky sei die Einführung von Werbung zudem ein „Servicethema“ für Kunden. Der Hinweis auf werbefreies Fernsehen wurde mit der im Dezember 2015 eingeführten neuen Angebots- und Paketstruktur nach und nach aus der Sky-Eigenwerbung entfernt.

Bereits vor der Einführung von Unterbrecherwerbung im laufenden Programm zeigte Sky Werbung während ausgewählter Sportübertragungen, beispielsweise in Halbzeitpausen von Fußballübertragungen, sowie Programmhinweise im Abspann von Filmen (L-Werbeformate, bei denen das Hauptbild verkleinert wird).

Die Nutzer von Sky Go sahen sich wiederholt mit unvorhergesehenen Werbeblockeinblendungen über mehrere Minuten im Jahre 2018, am 26. Spieltag der Saison 2020/21 und am 15. Januar 2022 während einer laufenden Fußballübertragung konfrontiert. Sky erklärte zu dem Vorfall im Januar 2022, es habe sich um ein technisches oder menschliches Versehen gehandelt, für das man sich entschuldige.

Unerlaubte Telefonwerbung

Sky stand mehrfach wegen unerlaubter Telefonwerbung in der Kritik. In zwölf Verfahren wurden Geldbußen in einer Gesamthöhe von 161.500 Euro verhängt. Diese Bußgelder waren rechtskräftig geworden. Im Dezember 2019 hat die Bundesnetzagentur gegen das Unternehmen erneut ein Bußgeld in Höhe von 250.000 Euro verhängt. Sky habe die Einwilligung für Werbeanrufe nicht mit der gebotenen Sorgfalt überprüft und Widerrufe nicht ordnungsgemäß verarbeitet.

Commons: Sky Deutschland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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