Musikkorps Der Bundeswehr: Blasorchester des Militärmusikdiensts in der Streitkräftebasis der Bundeswehr

Das Musikkorps der Bundeswehr (MusKorpsBw) ist ein Orchester der Bundeswehr „mit besonderem Auftrag“ und Teil des deutschen Militärmusikdienstes.

Seine Hauptaufgabe ist die öffentliche Repräsentation der deutschen Streitkräfte auf den großen Konzertbühnen im In- und Ausland. Weiterhin vertritt das Musikkorps die Bundesrepublik Deutschland und die Bundeswehr im Protokollarischen Ehrendienst mit Schwerpunkt in Bonn und im westdeutschen Raum, begrüßt also unter anderem ausländische Staatsgäste. Das Orchester ist in der Brückberg-Kaserne in Siegburg beheimatet.

Musikkorps der Bundeswehr
— MusKorpsBw —

Musikkorps Der Bundeswehr: Besetzungen, Musikalisches Programm des symphonischen Blasorchesters, Geschichte
internes Verbandsabzeichen
Aufstellung 16. Feb. 1957
Staat DeutschlandMusikkorps Der Bundeswehr: Besetzungen, Musikalisches Programm des symphonischen Blasorchesters, Geschichte Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Organisationsbereich Musikkorps Der Bundeswehr: Besetzungen, Musikalisches Programm des symphonischen Blasorchesters, Geschichte Streitkräftebasis
Truppengattung Militärmusikdienst
Unterstellung Musikkorps Der Bundeswehr: Besetzungen, Musikalisches Programm des symphonischen Blasorchesters, Geschichte Zentrum Militärmusik der Bundeswehr
Standort Siegburg
Website MusKorpsBw
Führung
Leiter Oberstleutnant Christian Weiper
2. Musikoffizier Oberleutnant Kristian Palauneck
Insignien
Barettabzeichen Musikkorps Der Bundeswehr: Besetzungen, Musikalisches Programm des symphonischen Blasorchesters, Geschichte
Musikkorps Der Bundeswehr: Besetzungen, Musikalisches Programm des symphonischen Blasorchesters, Geschichte
Konzert des Musikkorps am Tag der Bundeswehr in Bonn (2018)
Musikkorps Der Bundeswehr: Besetzungen, Musikalisches Programm des symphonischen Blasorchesters, Geschichte
Das Musikkorps der Bundeswehr mit der Band U.D.O. in Wacken (2015)
Musikkorps Der Bundeswehr: Besetzungen, Musikalisches Programm des symphonischen Blasorchesters, Geschichte
Kammerorchester der Bundeswehr unter der Leitung Reinhard Kiaukas (1996)

Besetzungen

Symphonisches Blasorchester

Das symphonische Blasorchester des Musikkorps der Bundeswehr ist besetzt mit Piccoloflöte, Querflöte, Oboe, Englischhorn, Fagott, Klarinette in Es, Klarinette in B, Altklarinette, Bassklarinette, Kontrabassklarinette, Sopransaxophon, Altsaxophon, Tenorsaxophon, Baritonsaxophon, Basssaxophon, Horn, Trompete, Flügelhorn, Tenorhorn, Bariton, Posaune, Bassposaune, Tuba in F, Tuba in B, Kontrabass, Bassgitarre, E-Piano und Schlagwerk (Pauken, Mallets, Schlagzeug, Große Trommel, Kleine Trommel, Becken, Perkussion). Die Musiker sind hauptsächlich Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit sowie einige freiwillig Wehrdienstleistende.

Kammerorchester

Das Kammerorchester des Musikkorps der Bundeswehr setzte sich aus wehrpflichtigen Streichern zusammen, die ihre Wehrdienstzeit im Militärmusikdienst der Bundeswehr ableisteten. Die Streicher waren darüber hinaus auch als Trommler und Pfeifer im Spielmannszug des Musikkorps eingesetzt. Das Kammerorchester repräsentierte die Bundeswehr bei festlichen Veranstaltungen und in Kammer-, Kirchen- oder Sinfoniekonzerten zugunsten wohltätiger Zwecke und Einrichtungen. Zuletzt stand es unter der Leitung des 2. Musikoffiziers Hauptmann Martin Jankovsky. Wer sich für das Kammerorchester bewarb, hatte vor Beginn seiner Wehrdienstzeit ein Probespiel beim Musikkorps der Bundeswehr zu bestehen. Aufgrund der Aussetzung der Wehrpflicht wurde die Einheit Kammerorchester mit Wirkung zum 1. Januar 2011 aufgelöst.

Musikalisches Programm des symphonischen Blasorchesters

In der Programmgestaltung des Orchesters kommt der „Konzertanz“ und hier insbesondere den Originalkompositionen für Blasorchester eine besondere Stellung zu. In den Benefizkonzerten des Musikkorps wird meist ein weiter musikalischer Bogen von Bearbeitungen großer „klassischer“ Werke über Märsche bis hin zur neueren unterhaltenden Literatur gespannt. Diese Vielfalt entspricht in gleichem Maße der Vielseitigkeit moderner Blasmusikentwicklung wie den reichen klanglichen Möglichkeiten des Orchesters. Gleichzeitig soll mit einer solchen Programmgestaltung bei Benefizkonzerten der erfreulichen Vielschichtigkeit des Publikums Rechnung getragen werden, die ein besonderes Kennzeichen der Militärorchester darstellt.

Geschichte

Am 16. Februar 1957 wurde das „Lehrmusikkorps der Bundeswehr“ in der Tomburg-Kaserne zu Rheinbach aufgestellt, am 16. Februar 1959 in die Brückberg-Kaserne nach Siegburg verlegt und zum 1. Juni 1959 in „Stabsmusikkorps der Bundeswehr“ umbenannt. Als „Stabsmusikkorps der Bundeswehr“ hat es sich nicht nur auf den großen Konzertbühnen des Inlandes einen hervorragenden Namen erworben, sondern auch die USA, Japan, Afrika und fast alle Länder Westeuropas bereist. Bei den Protokollarischen Ehrendiensten hat es Staatsgästen aus aller Welt die musikalischen Ehren erwiesen.

Seine heutige Bezeichnung trägt es seit dem 1. Juli 2000. Seitdem hat sich neben dem Namen für das Musikkorps Entscheidendes geändert: Als repräsentatives Konzertorchester vertritt es die Streitkräfte bei herausgehobenen konzertanten Veranstaltungen im In- und Ausland, wie etwa bei einem Galakonzert auf der Internationalen Konferenz der WASBE (World Association of Symphonic Bands and Ensembles) 2003 in Schweden.

Zusammen mit dem Stabsmusikkorps trat das Musikkorps der Bundeswehr erstmals im Jahr 2007 auf Einladung aus Russland eben dort auf. Beim 1. Moskauer Musikfestival „Kremlin Zoria“ spielten sie auf dem Roten Platz und wiederholten dies seitdem, jeweils nach Einladungen.

Leitung

Kommandeur Dienstgrad Zeitraum
1. Friedrich Deisenroth Hauptmann/Major 1957–1961
2. Karl Schneider Major 1961–1962
3. Hans Herzberg Hauptmann 1962
4. Gerhard Scholz Oberstleutnant 1962–1974
5. Helmut Schaal Oberstleutnant 1975–1980
6. Andreas Lukácsy Oberstleutnant 1980–1986
7. Heinz Dieter Paul Oberstleutnant 1987–1993
8. Eberhard von Freymann Oberstleutnant 1993–1995
9. Michael Schramm Oberstleutnant 1995–2001
10. Walter Ratzek Oberstleutnant 2001–2012
11. Christoph Scheibling Oberstleutnant 2012–2022
12. Christian Weiper Oberstleutnant seit 2022

Mehrfach trat Oberst Wilhelm Stephan als Gastdirigent auf.

Soziales Engagement

Seit 15 Jahren gehört jährlich ein Benefizkonzert für die Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe in der Stadthalle Unna zum festen Programm. In Zusammenarbeit von Privatpersonen, der Stadt Unna und regionalen Bundeswehreinheiten hat das jüngste Benefizkonzert im Kampf gegen Krebs durch Kartenverkauf und Spendenaktion 2017 insgesamt 22.000 Euro für die Krebshilfe gebracht.

Zusammenarbeit mit U.D.O.

2015 arbeitete das Musikkorps der Bundeswehr mit der Band U.D.O. um Sänger Udo Dirkschneider zusammen. Sie traten beim Wacken Open Air zusammen auf. Es folgten weitere gemeinsame Shows, zum Beispiel 2018 in Elspe. So entstand die Idee eines gemeinsamen Albums. Unter der Leitung von Dirigent Christoph Scheibling entstand das Konzeptalbum We Are One mit insgesamt 15 Songs, die sich thematisch mit den Krisen und Herausforderungen der modernen Welt auseinandersetzen. Am 15. Mai wurde ein Video zum Titelsong veröffentlicht. Das Album erschien schließlich am 17. Juli 2020 über AFM Records und erreichte Platz 8 der deutschen Albencharts.

Diskografie

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben
Drei Lilien, drei Lilien
  DE 9 15.07.1962 (5 Wo.)
Alte Kameraden
  DE 11 15.07.1962 (7 Wo.)
Marschmusik
  DE 34 15.05.1964 (2 Wo.)
Präsentiert das Gewehr (Der große Zapfenstreich mit Kommandos)
  DE 46 15.05.1964 (1 Wo.)
We Are One (U.D.O. und das Musikkorps der Bundeswehr)
  DE 8 24.07.2020 (3 Wo.)

Alben

  • 1958: Marschmusik (Vox)
  • 195?: American Marches (Vox)
  • 195?: English Marches (Vox)
  • 195?: Marches militaires françaises (Vox)
  • 196?: Der Große Zapfenstreich und 10 deutsche Militärmärsche (Baccarola)
  • 196?: Militärmusik aus vier Jahrhunderten (Ariola)
  • 1962: Alte Kameraden (Philips)
  • 1962: Drei Lilien, drei Lilien (Philips)
  • 1964: Marschmusik (Philips)
  • 1964: Präsentiert das Gewehr (Der große Zapfenstreich mit Kommandos) (Philips)
  • 1968: Unsere Marine (Philips)
  • 1979: Kein schöner Land – Kein schöner Lied (mit Bernd Faber, Crystal Schallplatten)
  • 19??: Marsch-Parade (Fontana)
  • 19??: Berühmte Militärmärsche (Concert Hall)
  • 19??: Schwarzbraun ist die Haselnuß – 24 Soldatenlieder (Deutscher Schallplattenclub)
  • 2010: Deutsche Weihnacht (Musik Agentur Raatz)
  • 2011: We Wish You a Merry Christmas (Musik Agentur Raatz)
  • 2012: 2003 Wasbe Jönköping, Sweden: Das Musikkorps Der Bundeswehr – The Military Band Of The German Federal Armed Forces (Mark Records)
  • 2013: Durchs Brandenburger Tor (Musik Agentur Raatz)
  • 2014: Kein schöner Land – Deutsche Volkslieder (mit Kölner Domchor, Musik Agentur Raatz)
  • 2015: Wir sind das Volk – Eine Freiheitssinfonie
  • 2018: Deutsche Armeemärsche Band 1
  • 2019: Deutsche Armeemärsche Band 2
  • 2020: Deutsche Armeemärsche Band 3
  • 2019: 70 Jahre Grundgesetz – Eine Deutsche Geschichte
  • 2020: We Are One (U.D.O. und das Musikkorps der Bundeswehr, AFM Records)

Singles

  • 1958: Mädel, draußen ist’s so schön / Im tiefen Tal, wo der Wildbach rauscht (Philips)
  • 1963: Militärmusik (Flexi, Bundesministerium der Verteidigung)
  • 2010: Kult – Große Suite über Winnetou (Musik Agentur Raatz)
  • 2011: Blechbläserensemble (Musik Agentur Raatz)
  • 2014: Wir sind das Volk (Eine Freiheitssymphonie) (mit Kölner Domchor, Musik Agentur Raatz)
Commons: Musikkorps der Bundeswehr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

50° 48′ 37,6″ N, 7° 11′ 40″ O

Tags:

Musikkorps Der Bundeswehr BesetzungenMusikkorps Der Bundeswehr Musikalisches Programm des symphonischen BlasorchestersMusikkorps Der Bundeswehr GeschichteMusikkorps Der Bundeswehr LeitungMusikkorps Der Bundeswehr Soziales EngagementMusikkorps Der Bundeswehr Zusammenarbeit mit U.D.O.Musikkorps Der Bundeswehr DiskografieMusikkorps Der Bundeswehr WeblinksMusikkorps Der Bundeswehr EinzelnachweiseMusikkorps Der BundeswehrBundeswehrEmpfang mit militärischen EhrenMilitärMilitärmusikdienstOrchesterSiegburg

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