Johannes Boie (* 6.
Dezember">6. Dezember 1983 in Calw) ist ein deutscher Journalist. Von 2021 bis 2023 war er Chefredakteur der Zeitung Bild, bis die gesamte Chefredaktion durch den Axel-Springer-Verlag am 16. März 2023 abgesetzt wurde.
Boie wurde 1983 in Calw geboren und wuchs in einer nahegelegenen Gemeinde im Nordschwarzwald auf. Von 2004 bis 2005 arbeitete er als Werbetexter bei der Werbeagentur BBDO in Berlin. Er studierte von 2005 bis 2008 Geschichte an der FU Berlin. Ab 2005 arbeitete Boie als freier Journalist für die Berliner Zeitung, Der Tagesspiegel, die Jüdische Allgemeine und Spiegel Online. Nach Abschluss seines Studiums war Boie zunächst Volontär, später Reporter und Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung. Er schrieb vorwiegend für das Feuilleton und entwickelte das Angebot von Bezahlinhalten. Nach seinem Volontariat absolvierte er eine Arthur F. Burns Fellowship, mit der er 2010 als Gastredakteur bei der Los Angeles Times arbeitete. Von 2015 bis 2016 absolvierte er einen MBA-Studiengang an der Technischen Universität München.
Ab Februar 2017 übernahm er die Funktion als Chief of Staff des Vorstandsvorsitzenden von Axel Springer, Mathias Döpfner. Ab Januar 2019 war Boie Chefredakteur der Welt am Sonntag und damit auch stellvertretender Chefredakteur der Welt-Gruppe. Ebenfalls im Januar 2019 gründete Boie ein Start-up, das Meetings von Führungskräften einfacher organisierbar machen soll. Nach Julian Reichelts Entlassung als Vorsitzender der Bild-Chefredaktion wurde Boie am 18. Oktober 2021 dessen Nachfolger. Dies war er bis zum 16. März 2023, bis die gesamte Bild-Chefredaktion um Johannes Boie fristlos von ihren Aufgaben entbunden wurde.
Johannes Boies Artikel Arzt ohne Grenzen aus dem Jahr 2016 zu einer wissenschaftlichen Studie von Mediziner Christoph Klein im SZ-Magazin führte zu einer Kontroverse, einem offenen Brief von Ärzten und Wissenschaftlern weltweit, die eine „gezielte Rufmordkampagne“ beklagten, sowie einem Rechtsstreit.
Im Januar 2021 veröffentlichte Boie despektierliche Äußerungen des thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow über Bundeskanzlerin Angela Merkel („Merkelchen“) und löste damit eine Welle kritischer Kommentare in der sogenannten „Candy-Crush-Affäre“ aus.
Im November 2022 veröffentlichte Bild online und in einem Teil der Auflage die Nachricht, dass in Polen ein russischer Marschflugkörper eingeschlagen sei. Dies basierte auf einer Meldung der Nachrichtenagentur AP, die sich noch am selben Abend als Falschmeldung herausstellte. In Wahrheit hatte es sich um eine fehlgeleitete ukrainische Flugabwehrrakete gehandelt. Die Falschmeldung wurde weltweit verbreitet, etwa von CNN, Fox News, CBS und der Daily Mail. Der AP-Reporter, der sie verfasst hatte, wurde später entlassen. In einem Teil der Bild-Auflage erschien die Meldung am nächsten Tag groß auf der Titelseite, dazu ein Kommentar Johannes Boies, der mit den Worten "Die russische Armee hat Polen bombardiert!" begann. Boie wurde dafür von Branchenmedien scharf kritisiert.
Personendaten | |
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NAME | Boie, Johannes |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist |
GEBURTSDATUM | 6. Dezember 1983 |
GEBURTSORT | Calw |
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