In Indonesien ist Homosexualität bisher, anders als in vielen anderen muslimischen Ländern, nur in der Provinz Aceh strafbar.
Sogar in den Medien treten einige homosexuelle oder transgeschlechtliche Prominente offen in Erscheinung. Durch das Strafgesetzbuch (Indonesien), das am 2. Januar 2026 in Kraft tritt und das aus der Kolonialzeit stammende Strafgesetzbuch ablöst, werde homosexuelle Handlungen ebenso wie vorehelicher Geschlechtsverkehr unter Strafe gestellt.
Homosexuelle Handlungen sind in Indonesien, außer in der Provinz Aceh legal. Das Schutzalter liegt bei 18 Jahren. Ab 2026 sind homosexuelle Handlungen strafbar (vgl. oben).
In der teilweise autonomen Provinz Aceh wurden 2003 Teile der Schari’a eingeführt und von der Zentralregierung genehmigt, um die Rebellen zu befrieden. Am 14. September 2009 beschloss das nur mehr zwei Wochen tagende Provinzparlament einstimmig ein Gesetz, welches für homosexuelle Handlungen 100 Stockhiebe sowie eine Geldstrafe im Wert von maximal 1.000 Gramm Feingold oder bis zu 100 Monate (8 Jahre 4 Monate) Gefängnis vorsah. Für „Pädophile“ betrug die Strafe bis zu 200 Stockhiebe und 2.000 Gramm Gold oder bis zu 200 Monate Gefängnis (16 Jahre 8 Monate). Welche Altersgrenzen für „Pädophilie“ gelten, war den Medienberichten nicht zu entnehmen. Das Gesetz sollte unabhängig von der Zustimmung des Provinzgouverneurs nach 30 Tagen in Kraft treten. Das Gesetz bestrafte auch vorehelichen Geschlechtsverkehr mit Stockhieben und Ehebruch mit Steinigung, wodurch die Protestgemeinschaft breit gestreut war. Der Gouverneur der Provinz, Irwandi Yusuf wollte dieses Gesetz nicht umsetzen. Das schon gewählte neue und gemäßigte Parlament hob das Gesetz wieder auf. Allerdings wurde 2015 ein ähnliches Gesetz eingeführt, im Mai 2017 wurden zwei homosexuelle Männer zu jeweils 85 Peitschenhieben verurteilt.
Das im Dezember 2022 beschlossenen neue Strafgesetzbuch (Indonesien), das 2026 in Kraft tritt, enthält Bestimmungen, die Sex außerhalb der Ehe grundsätzlich unter Strafe stellen werden. Dies wird auch jegliche homosexuelle Handlungen einschließen, da gleichgeschlechtliche Ehen vom indonesischen Staat nicht anerkannt werden. So äußerte sich Kurniasih Mufidayati, die an den Beratungen über den Gesetzentwurf beteiligt ist, gegenüber BenarNews: „Ja, es stimmt [es gibt Klauseln im Gesetzentwurf, nach denen außerehelicher Sex] unter Strafe gestellt wird ... einschließlich LGBT“. Außerdem solle es Klauseln geben, die „abweichendes sexuelles Verhalten“ unter Strafe stellen würden, denn „Promiskuität zu erlauben ist gegen die Verfassung“. Das neue Gesetz folgt der wachsenden Anti-LGBTIQ*-Stimmung im Land.
Antidiskriminierungsgesetzen zum Schutz der sexuellen Orientierung bestehen nicht.
Staatlicherseits werden gleichgeschlechtliche Paare nicht anerkannt.
In den 1980er und 1990er Jahren wurden die ersten LGBT-Organisationen wie Lambda Indonesia gegründet. Zu den gegenwärtig größten LGBT-Organisationen gehören Gaya Nusantara und Arus Pelangi, die homosexuelle Veranstaltungen und Informations- und Aufklärungskampagnen unterstützen. Eine homosexuelle Community gibt es vorrangig in der Hauptstadt Jakarta. Es ist bekannt geworden, dass es zu Übergriffen gegen schwule Männer durch Gruppen fanatischer Muslime gekommen ist, beispielsweise bei einer Anti-AIDS-Veranstaltung in Solo, deren Teilnehmer von einer Gruppe mehrerer hundert maskierter Leute angegriffen wurden.
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