Gunther bzw.
Gunter ist ein männlicher Vorname.
Der Name stammt aus dem Althochdeutschen und setzt sich aus den Teilen gund ‚Kampf‘ und heri ‚Heer‘ zusammen.
Die erste Silbe findet sich auch in Namen wie Guntram, Gundaker, Gundula, die beliebte «her»-Bildung etwa bei Walter, Werner und zahlreichen anderen Namen.
Der Burgunderkönig Gundahar (auch überliefert als Gundohar, Gundihar und Guntiar) wird nach 400 vom römischen Geschichtsschreiber Olympiodoros von Theben erstmals als Gundaharius erwähnt. In den schriftlich festgehaltenen Burgunderrechtsammlungen lex burgundionum (9. Jahrhundert) und lex romana burgundionum (7. Jahrhundert) wird Gundahar als einer der Burgunderkönige erwähnt. Die reale Person Gundahar diente in den darauf folgenden Jahrhunderten als Vorlage für die fiktive Figur des Gunther in der Nibelungensage und den davon abstammenden Geschichten und mündlichen Überlieferungen.
Im mittelhochdeutschen Heldenepos, der Nibelungensage, ist der Burgunderkönig Gunther eine der Hauptfiguren. Die Nibelungensage ist im germanischen Heldenalter in der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts angesiedelt. Eine erste schriftliche Überlieferung des Heldenepos ist das Nibelungenlied aus dem 13. Jahrhundert. Der Kern der Nibelungensage wird in weiteren Dichtungen und Heldensagen auch im germanischen und skandinavischen Raum aufgegriffen. Es finden sich Varianten des Namens Gunther für abgewandelte Charaktere (Familienkonstellation, Frankenkönig) in dem Atli-Lied, in den Edda Liedern, in den Färöischen Sigurdliedern, in der Dietrich-Sage, in der Völsunga-Saga und im Walthari-Lied wieder. Im Waltharius ist Gunther ein Franken-König, der mit seinen zwölf Recken gegen Walther von Aquitanien antritt.
Beim Komponisten Richard Wagner ist Gunther eine Gestalt in der Oper Götterdämmerung (Teil 4 des Zyklus Der Ring des Nibelungen, uraufgeführt 1876).
Bereits im Mittelalter waren der Name Gunther und seine Nebenformen im deutschen Sprachgebrauch vertreten.
Verniedlichungen: Gunzelin, Guenzelin, Günzelin, Günzel, Ginzel, Guencelin, Güncelin, Günne, Günni, Günti
Häufige Verschmelzungsbildung ist etwa Hans-Günter (selten auch Hans-Gunter).
Auch im Familiennamensgut ist der Name häufig, meist patronymische Namensbildung, neben Gunther, Günther (Familienname) und den obengenannten Formen auch:
Namenstag im katholischen Kalender
Evangelischer Namenkalender
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