Die gastrointestinale Blutung (GI-Blutung, GIB) ist ein akuter oder chronischer Blutverlust in das Lumen des Verdauungstraktes.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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K92.2 | Gastrointestinale Blutung, nicht näher bezeichnet |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Als obere gastrointestinale Blutung bezeichnet man eine Blutung, die ihren Ursprung im Verdauungstrakt oberhalb des distalen Duodenums hat (Treitz-Band), untere gastrointestinale Blutungen entstehen unterhalb.
Die Blutverluste können geringfügig bis sehr erheblich sein, sodass akute gastrointestinale Blutungen unter Umständen zu den medizinischen Notfällen gehören. Eine leichtgradige chronische Blutung kann lange Zeit unbemerkt bleiben, führt aber häufig zu Blutarmut (Anämie).
In der Antike war Hippokrates von Kos zwar ein als „Schwarze Krankheit“ bezeichneter Abgang von schwarzen Massen aus dem Darm bekannt, aber nicht die Ursache für ein solches Krankheitsbild.
Eine gastrointestinale Blutung kann sich neben nicht sichtbaren Symptomen mit verschiedenen sichtbaren Symptomen äußern:
der oberen gastrointestinalen Blutung (nach Häufigkeit):
der unteren gastrointestinalen Blutung:
Einige der genannten Erkrankungen können auch als Folge einer Medikamentenbehandlung (unerwünschte Arzneimittelwirkung) auftreten, z. B. das Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür durch bestimmte Schmerzmittel oder eine Antibiotika-induzierte Darmentzündung, aber auch durch Antidepressiva. Das Risiko einer Blutung im oberen Gastrointestinaltrakt steigt durch SSRI auf das bis zu 2,5-fache, durch SNRI (Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer) auf das bis zu 2,9-fache und durch die Kombination von SSRI und nicht selektive NSAR (tNSAR) auf das bis zu 9,1-fache, wenn kein Magenschutzmittel genommen wird. Werden SSRI mit antithrombozytären Medikamenten wie Clopidogrel oder Low-Dose-ASS kombiniert, was nicht selten der Fall ist, steigt das Risiko einer oberen GI-Blutung auf das bis zu 4,7-fache.
Diagnose und therapeutische Maßnahmen sind vielseitig und richten sich nach Ort, Stärke und vor allem Ursache der Blutung. Wichtigste Untersuchungsmethode (mit gleichzeitiger Möglichkeit der Intervention) ist die Magen- bzw. Darmspiegelung.
Die Blutungen werden endoskopisch eingeteilt nach Forrest:
Die Behandlung der Grundkrankheit hat Vorrang. Bei hochakuten erheblichen Blutungen (Ösophagusvarizenblutung, Mallory-Weiss-Syndrom) steht die notfallmäßige Blutstillung als unter Umständen lebensrettende Maßnahme im Vordergrund.
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