Franz Josef Burghardt (* 23.
August 1952 in Waldbröl) ist ein deutscher Wissenschaftstheoretiker und Sozialhistoriker.
Bis 1966 besuchte Burghardt das Hollenberg-Gymnasium in Waldbröl, dann das Staatliche Apostelgymnasium in Köln-Lindenthal (Abitur 1971).
Nach dem Erststudium an der Universität zu Köln mit Abschlüssen in Mathematik (Diplom 1976) und Physik (Promotion 1979 bei dem Heisenberg-Schüler Peter Mittelstaedt) arbeitete Burghardt auf dem Gebiet der physikalischen Grundlagenforschung, insbesondere über eine formale Sprache mit Modalitäten in der Quantenphysik. Dabei ordnete er wie Carnap die modalen Begriffe „möglich“ und „notwendig“ einer Metasprache zu.
Zu Beginn der 1980er Jahre entwickelte er für den Sinclair ZX81 eine Software, die den Einsatz eines Computers zur Simulation statistischer Prozesse im Mathematikunterricht erlaubte (noch 1985–1987 am Hölderlin-Gymnasium Köln).
Burghardt, der schon seit den frühen 1970er Jahren die Entwicklung bürgerlicher Beamtenfamilien im Rheinland während des 17. und 18. Jahrhunderts untersuchte, beendete 1992 ein Zweitstudium der Geschichte, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und Philosophie durch eine weitere Promotion bei dem Preußen-Historiker Johannes Kunisch mit einer Studie zur sozialen Mobilität im Zeitalter des Absolutismus.
Nach seinem Eintritt in die CDU Köln 1991 übernahm Burghardt mehrere Parteiämter. Im Kölner Stadtteil Brück wurde er 1993 Ortsverbandsvorsitzender, seine Stellvertreterin die spätere Bundestagsabgeordnete Gisela Manderla. 1994 verhalf er Rolf Bietmann zu einem Wahlsieg im Kölner Kommunalwahlkreis Brück-Rath/Heumar, überwarf sich aber mit ihm, weil er gegen Bietmanns Widerstand Manderlas Einzug in den Kölner Stadtrat förderte. 2004 schied Burghardt aus der Politik aus. 1993–2019 war Burghardt Mitglied eines Kreises, der sich Illuminaten im Areopag nannte und Einfluss auf die Kommunalpolitik in Köln nahm. Ihm gehörten u. a. ein für das Bankhaus Sal. Oppenheim tätiger Notar sowie ein ehemaliger Manager bei Ford Deutschland und einflussreicher Freimaurer an.
Nach einem Jurastudium mit Schwerpunkt Deutsche Rechtsgeschichte bei Dieter Strauch und statistischen Untersuchungen zur räumlichen Mobilität im Rahmen der Migration nach Deutschland seit 1980 begann Burghardt 2002 mit Arbeiten zur Regierungszeit des brandenburgischen Kurfürsten Johann Sigismund. Dabei stand neben staatsphilosophischen und religionspolitischen Aspekten der „Zweiten Reformation“ sowie dem Einfluss Frankreichs auf den Jülich-Klevischen Erbfolgekrieg vor allem die soziale Mobilität bürgerlicher und adliger Gruppen am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges im Vordergrund. Seit 2012 untersucht Burghardt gemeinsam mit seiner Ehefrau international die Sozialstruktur des deutschen Geheimdienstes zum Schutz der „Vergeltungswaffen“ V1 und V2.
2007 wurde Burghardt Berater bei dem Genealogie-Unternehmen Ancestry, beendete diese Mitarbeit aber um 2015, nachdem Ancestry mit dem Aufbau einer Gendatenbank begonnen hatte.
Burghardt ist freiberuflich tätiger Historiker, und lebt seit 1983 in Köln-Brück. Er ist seit 1981 verheiratet mit Daniela Topp-Burghardt (2003–2019 Vorsitzende des Ring Europäischer Frauen e. V., 2013 Preis Frauen Europas., seit 2015 Erste stellvertretende Bürgermeisterin im Stadtbezirk Köln-Kalk, die 2018 mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet wurde). Das Ehepaar hat drei erwachsene Kinder.
Ein vollständiges Verzeichnis der Schriften befindet sich auf der persönlichen Homepage.
Monografien
Aufsätze
Personendaten | |
---|---|
NAME | Burghardt, Franz Josef |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Wissenschaftstheoretiker und Sozialhistoriker |
GEBURTSDATUM | 23. August 1952 |
GEBURTSORT | Waldbröl |
This article uses material from the Wikipedia Deutsch article Franz Josef Burghardt, which is released under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 license ("CC BY-SA 3.0"); additional terms may apply (view authors). Abrufstatistik · Autoren Der Inhalt ist verfügbar unter CC BY-SA 4.0, sofern nicht anders angegeben. Images, videos and audio are available under their respective licenses.
®Wikipedia is a registered trademark of the Wiki Foundation, Inc. Wiki Deutsch (DUHOCTRUNGQUOC.VN) is an independent company and has no affiliation with Wiki Foundation.