Die Energetický a průmyslový holding a.s.
Das Unternehmen, in der Rechtsform Akciová společnost (a.s.)., ist neben dem Braunkohle-Abbau und der Verstromung von Braun- und Steinkohle auch in der Distribution von Strom, Fernwärme und Erdgas (Transgas-Pipeline) tätig.
Energetický a průmyslový holding a.s.
| |
---|---|
Rechtsform | Akciová společnost |
Gründung | 15. Oktober 2009 |
Sitz | Prag, Tschechien |
Leitung | Daniel Křetínský (Vorsitzender) |
Mitarbeiterzahl | 12.000 (April 2016) |
Umsatz | 4,3 Mrd. Euro (2014) |
Branche | Energieversorger, Braunkohletagebau, Kraftwerke |
Website | www.epholding.cz |
Mit einer installierten Leistung von 11,0 GW elektrisch gehört EPH zu den größeren Energieversorgungsunternehmen in Europa. Dies waren im Jahr 2016 noch 1.650 MW elektrisch und 3.195 MW thermisch.
Der seit 10. August 2009 registrierten, mit Industriebeteiligungen der tschechischen J&T Group aus ihr heraus gegründeten Gesellschaft traten spätestens Oktober 2009 die PPF Group N.V. (PPF) mit Sitz in Amsterdam, die damals zu 94,25 % dem tschechischen Bürger Petr Kellner gehörte und 40 % der Anteile halten sollte, und der damals 34-jährige Jurist Daniel Křetínský bei, der bis dahin Partner bei J&T Investment Advisors war und als künftiger Vorstandsvorsitzender 20 % der Anteile halten sollte. Im Zuge von Kartelluntersuchungen der Europäischen Kommission in Tschechien wurden Verstöße gegen Untersuchungsvorschriften festgestellt. Nach eingehender Prüfung der Vorwürfe wurden EPH und J&T Investment Advisors im Jahr 2012 mit einer Geldbuße von 2,5 Millionen Euro belegt.
Am 29. Juni 2012 gab EPH bekannt, dass sie über ihr Tochterunternehmen EP Energy a.s. die Bergbau- und Kraftwerksbetreiberin Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (MIBRAG) von der ČEZ erworben hat. Im Gegenzug übernahm ČEZ das Unternehmen Energotrans von EPH.
E.ON veräußerte im Januar 2013 ihre 24,5-prozentige Beteiligung an Slovenský plynárenský priemysel für 1,3 Milliarden Euro an EPH. Am 24. Mai 2013 teilte Électricité de France (EDF) mit, dass sie ihre 49-prozentige Beteiligung am zweitgrößten slowakischen Energieversorger Stredoslovenská Energetika für 400 Millionen Euro an EPH verkauft. Den Verkauf des Kraftwerks Buschhaus und des Helmstedter Braunkohlereviers an die EPH-Tochter MIBRAG verkündete E.ON am 18. September 2013.
Am 18. April 2016 gab Vattenfall bekannt, seine deutsche Braunkohlesparte an ein Konsortium aus der EPH und deren Gesellschafterin PPF zu veräußern. Dazu gehören die Kraftwerke Jänschwalde und Schwarze Pumpe in Brandenburg, Boxberg und Block R der Anlage Lippendorf in Sachsen sowie die dazu gehörenden Braunkohle-Tagebaubetriebe in der Lausitz. EPH übernahm neben den Anlagen und Barmitteln von über 15 Milliarden Schwedischen Kronen (ca. 1,63 Mrd. Euro) alle Verbindlichkeiten und Rückstellungen, dabei auch die Verpflichtung zur Rekultivierung der Tagebaurestlöcher in Höhe von 18 Milliarden Kronen (rund 1,96 Mrd. Euro).
Bis Juni 2014 hielt die PPF Group, die zu 98,92 % im Eigentum von Petr Kellner ist, 44,44 % der Unternehmensanteile.
Am 19. Juni 2014 wurde zwischen der PPF Group und Energetický a Průmyslový Holding vereinbart, dass Energetický a Průmyslový Holding die Anteile von PPF Group erwirbt und anschließend einzieht.
In 2016 führte eine Reihe von Transaktionen zwischen den Eigentümern der EPH zum Ausstieg von Patrik Tkáč und von EP Investment Advisors (ehem. J&T Investment Advisors). Nach dem erfolgreichen Abschluss dieser Transaktionen setzen sich die Beteiligungsverhältnisse wie folgt zusammen (über EP Investment S.à.r.l. und EP Investment II S.à.r.l.):
Bei keiner prozentualen Angabe beträgt die Beteiligung 100 Prozent.
Über die hundertprozentige Tochtergesellschaft EP Energy a.s. werden folgende Beteiligungen gehalten:
Laut einer Stellungnahme von Greenpeace Deutschland habe es bei der mitteldeutschen Braunkohlesparte MIBRAG nach der Übernahme durch EPH einen „rätselhaften Einbruch der Rückstellungen“ im Jahr 2010 gegeben. Demnach hätten sich die Rückstellungen nur ein Jahr nach dem Verkauf um 55 % vermindert. Somit hätte EPH schon nach kurzer Zeit den Kaufpreis amortisiert. Die Rückstellungen sollen sicherstellen, dass nach dem Ende des Bergbaus die ökologischen Folgeschäden und damit verbundene Kosten beglichen werden können. Auch im Jahr 2014 betrugen die Rücklagen trotz leichter Zunahme nur rund die Hälfte der ursprünglichen Höhe vor dem Verkauf.
Der Geschäftsbericht des Jahres 2013 ist erst am 24. Februar 2015 von EPH veröffentlicht worden. Dieser Verstoß gegen das Handelsgesetzbuch wurde aber vom zuständigen Amtsgericht Halle nicht geahndet. Auch im Jahr 2013 kam es laut Geschäftsbericht zu einem hohen Kapitalabfluss von der Mibrag an JTSD, eine Tochterfirma der EPG. „Der abgeführte Gewinn entspricht einer im Bergbau ungewöhnlich hohen Umsatzrendite von 19 %.“
This article uses material from the Wikipedia Deutsch article Energetický a Průmyslový Holding, which is released under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 license ("CC BY-SA 3.0"); additional terms may apply (view authors). Abrufstatistik · Autoren Der Inhalt ist verfügbar unter CC BY-SA 4.0, sofern nicht anders angegeben. Images, videos and audio are available under their respective licenses.
®Wikipedia is a registered trademark of the Wiki Foundation, Inc. Wiki Deutsch (DUHOCTRUNGQUOC.VN) is an independent company and has no affiliation with Wiki Foundation.