Hörspiel Die Drei ???: Hörspielserie nach der gleichnamigen Jugendbuchreihe

Die drei ??? (gesprochen: Die drei Fragezeichen; Originaltitel: The Three Investigators; Nebenform: Die drei Detektive) ist eine Hörspielserie, die auf der gleichnamigen Jugendbuchserie beruht.

Hörspiel Die Drei ???: Anfänge, Produktion, Figuren und Sprecher
Die drei ???
Hörspiel Die Drei ???: Anfänge, Produktion, Figuren und Sprecher
Hörspiel (Deutschland)
Produktionsjahr 1979–2005,
seit 2008
Genre Jugendserie, Krimi, Mystery
Folgen 226 + Specials à 40–300 min
Produktion Heikedine Körting
Verlag/Label Europa
Mitwirkende
Autor Robert Arthur † (Schöpfer).
→ sowie weitere Autoren
Bearbeitung H. G. Francis † (Folge 1–60)
André Minninger (seit Folge 61)
Dirk Anton (Folge 69–70, 74)
Regie Heikedine Körting
Musik Carsten Bohn, Manfred Rürup, Wilford L. Holcombe, Rudi Bohn, The Feldhahn Brothers, Andreas E. Beurmann, Jens-Peter Morgenstern, Jan-Friedrich Conrad, Detlef Kuntke, Constantin Stahlberg, Andris Zeiberts, Michael Berg & Szina Pätzold, Christian Hagitte & Simon Bertling (STIL)
Sprecher
→ Siehe Stammbesetzung
→ Siehe Gastsprecher
Website

Die Hörspiele werden von Sony Music Entertainment unter dem Label Europa von Heikedine Körting produziert und basieren auf den Buchvorlagen, die im Franckh-Kosmos-Verlag erscheinen.

Aufgrund langwieriger Lizenzstreitigkeiten zwischen Kosmos und der damaligen Sony BMG erschienen zwischen 2005 und 2008 keine Hörspiele zur Buchserie. Daher schuf Europa 2006 den neuen Serientitel DiE DR3i und veröffentlichte darunter acht eigene Hörspiele mit der bekannten Sprecherriege.

Heute sind Die drei ??? mit über 50 Millionen verkauften Tonträgern und über 150 Gold- und Platin-Schallplatten die erfolgreichste Hörspielproduktion der Welt.

Anfänge

Die ersten sechs Folgen erschienen am 12. Oktober 1979 unter dem Label Europa. Zu diesem Zeitpunkt existierte die gleichnamige Buchserie bereits seit über zehn Jahren, sodass dem Team rund um die Produzentin Heikedine Körting bereits eine breite Auswahl an Abenteuern zur Verfügung stand. Um die Serie möglichst langfristig auf dem Hörspielmarkt zu etablieren, wählte man eine andere Reihenfolge als bei den Buchveröffentlichungen. Anstatt mit dem ersten Buchtitel … und das Gespensterschloss zu beginnen, wurde das Abenteuer … und der Super-Papagei zum Serienstart vertont.

Daraus ergibt sich ein inhaltlicher Logikfehler, der die Rolle des Erzählers und Auftraggebers Alfred Hitchcock betrifft. In der Buchvorlage … und das Gespensterschloss lernen die drei Detektive Alfred Hitchcock überhaupt erst kennen und gründen am Ende der Episode ihr Detektivbüro. In der Hörspiel-Serie trägt das Gespensterschloss allerdings die Nummer 11. Um den daraus entstehenden Fehler auszugleichen, wurde die Folge für die Hörspieladaption so umgeschrieben, dass die drei Detektive Alfred Hitchcock schon aus früheren Fällen kennen. Die Gründung der Detektei spielt im Hörspiel keine Rolle.

Produktion

Seit der ersten Folge 1979 ist Heikedine Körting für die Hörspiele der Die drei ??? verantwortlich. Zusammen mit ihrem 2016 verstorbenen Ehemann Andreas E. Beurmann hat sie die ersten Die drei ???-Hörspiele produziert und veröffentlicht.

In den ersten 60 Folgen bis 1994 war der unter dem Pseudonym H. G. Francis bekannte Autor Hans Gerhard Franciskowsky für die Dialogbücher verantwortlich. Ab Folge 61 (1995) übernahm diese Aufgabe André Minninger, der zudem auch für den Franckh-Kosmos-Verlag Die drei ???-Bücher schreibt. Für Schnitt und Geräusche ist überwiegend Hella von der Osten-Sacken verantwortlich, die allgemein unter dem Pseudonym Wanda Osten bekannt ist. Sie schneidet seit 1968 die Europa-Hörspiele und arbeitet zudem als Sprecherin und Regisseurin. Seit der ersten Folge werden die Hörspiele analog aufgenommen und mit Musik und Geräuschen untermalt. Dabei hat sich ein Archiv mit mehr als 100.000 Geräuschen angesammelt.

Gemeinsam mit André Minninger und Hella von der Osten-Sacken bildet Heikedine Körting das Produktionsteam für die Die drei ???-Hörspiele. Für die Veröffentlichungen und Vermarktung der Serie ist die Produktmanagerin Corinna Wodrich zuständig.

In der Regel werden jährlich sechs bis acht neue Abenteuer aufgenommen und veröffentlicht, die spätestens drei Monate nach Veröffentlichung Gold-Status für mehr als 100.000 verkaufte CDs erreichen. Der Jahresabsatz liegt bei über 1,5 Millionen, der Gesamtabsatz in 40 Jahren (1979–2019) bei über 50 Millionen Tonträgern. Davon werden pro Folge 150.000 Downloads abgesetzt, rund eine Million pro Jahr.

Viermal im Jahr treffen sich die Sprecher im Tonstudio Körting in der Hamburger Rothenbaumchaussee, um jeweils zwei neue Folgen einzusprechen. Der Erzählerpart wird zuvor getrennt aufgenommen.

Produktionsablauf

Theoretisch könnte man die Produktion eines Hörspiels innerhalb von zwei bis drei Wochen abschließen. Aus zeitlichen und organisatorischen Gründen ist dies in der Praxis nicht möglich. Tatsächlich dauert eine komplette Produktion drei bis sechs Monate. In dieser Zeit wird nicht nur an einem einzigen Hörspiel gearbeitet, sondern in der Regel an zehn bis 15 Hörspielen verschiedener Europa-Serien, alle in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Die Produktmanagerin Corinna Wodrich hat den Produktionsablauf eines Hörspiels wie folgt beschrieben:

Nr. Stadium Effektive Dauer (geschätzt)
1 Manuskripterstellung inkl. Nachbearbeitung 1 Woche
2 Aufnahmen mit den Sprechern 1 bis 2 Tage
3 Nachbearbeitung (Geräusche, Musiken, Schneiden, Mischen) 1 Woche
4 Mastering 1 Tag
5 Produktion der CDs/MCs 1 Woche
6 Erstellung des Covers (meist parallel zu Nr. 5) 1 bis 2 Tage

Produktionspausen

Nach dem Serien-Aus in den USA 1992 (→ Geschichte) wurden aufgrund von Umstrukturierungen bei der Serienübernahme seitens des Kosmos-Verlags zwischen Herbst 1992 und Herbst 1994 keine neuen Hörspielfolgen produziert.

Zu einem zweiten Produktionsstopp ist es zwischen 2006 und 2007 gekommen, weil die deutschen Lizenznehmer Kosmos und Europa einen Rechtsstreit über die Lizenzen und das Erbe des Schöpfers Robert Arthur führten (→ Urheberrechtsstreit).

Figuren und Sprecher

Die Hauptpersonen werden seit der ersten Folge von einem festen Sprechercast gesprochen. Ursprünglich sollte bei den ersten Aufnahmen Jens Wawrczeck Bob Andrews sprechen und Andreas Fröhlich Peter Shaw, da aber Fröhlich Startschwierigkeiten mit dem Einsprechen der Texte hatte, schlug Heikedine Körting vor, dass Wawrczeck und Fröhlich die Rollen tauschen sollten. In vielen Hörspiel-Folgen wirken auch prominente Gastsprecher mit. Als eine Besonderheit sei die Folge 44 … und der gestohlene Preis genannt, in der alle Hauptsprecher der Konkurrenz-Serie TKKG (Sascha Draeger, Niki Nowotny, Manou Lubowski und Veronika Neugebauer †) eine Nebenrolle haben. Eine Übersicht über viele Figuren und deren Sprecher ist dem Hauptartikel → Figuren aus Die drei ??? zu entnehmen.

Stammbesetzung

Hörspiel Die Drei ???: Anfänge, Produktion, Figuren und Sprecher 
Von links nach rechts: Jens Wawrczeck (Peter Shaw), Oliver Rohrbeck (Justus Jonas) und Andreas Fröhlich (Bob Andrews) im Oktober 2011
Person Sprecher Folgen
Justus Jonas Oliver Rohrbeck 1–
Peter Shaw Jens Wawrczeck 1–
Bob Andrews Andreas Fröhlich 1–
Chauffeur Morton Andreas von der Meden
Michael Prelle
1–159
224, Das Dorf der Teufel
Alfred Hitchcock / Erzähler Peter Pasetti 1–64
Erzähler Matthias Fuchs
Thomas Fritsch
Axel Milberg
65–103
104–186
187–
Tante Mathilda Karin Lieneweg 2–
Hauptkommissar Samuel Reynolds Horst Frank
Günther Flesch
Wolfgang Draeger
4–36
37–40
43–218
Onkel Titus Andreas E. Beurmann
Rüdiger Schulzki
Erik Schäffler
9–173
183–214
217–
Skinny Norris Andreas von der Meden †
Michael Harck
Tim Kreuer
9–157
180, … und der schwarze Tag
… und das Grab der Maya
Inspektor Cotta Michael Poelchau
Willem Fricke
Holger Mahlich
57
61–62
63–
Anmerkungen:

Gastsprecher (Auswahl)

Erscheinungsform

Reguläre Veröffentlichungen

Die ersten 30 Folgen der Reihe erschienen parallel auf Schallplatte und als MC-Kassette. Ab Folge 31 waren die Folgen nur noch als Kassette erhältlich. Seit 2001 werden alle Folgen zusätzlich auf CD veröffentlicht, seit 2008 auch als MP3-Download angeboten. Im Zuge der Veröffentlichung des Mitratefalls House of Horrors – Haus der Angst 2011 wurde erstmals eine passende Hörspiel-App für das Apple iPhone herausgebracht. Im Oktober 2011 gab Europa bekannt, dass ab 2012 sämtliche Hörspiele nur noch auf CD produziert werden. Lediglich Die drei ??? werden aufgrund der hohen Nachfrage weiterhin auf Kassette erscheinen. Seit 1. April 2016 sind die Folgen auch bei allen Streaming-Anbietern in Deutschland abrufbar. Seit Folge 184 erscheinen neue Folgen immer parallel auf CD, Kassette, Schallplatte und als Download.

Seit 2001 veröffentlicht Europa in unregelmäßigen Abständen Fanboxen der Die drei ???. Sie enthalten jeweils chronologisch drei Folgen in einem Schuber und werden als CD und MC zum Kauf angeboten.

Sonderauflagen

Bis 1982 produzierte Europa seine Hörspiele auf Vinyl-Schallplatten. In dieser Zeit sind 30 Folgen der drei ??? erschienen. Heute gelten die Schallplatten als beliebtes Sammlerstück und seit dem Jubiläumsfall 100 Toteninsel erscheinen in unregelmäßigen Abständen in begrenzter Stückzahl Vinyl-Sonderauflagen. Zu den Folgenjubiläen 125 Feuermond und 150 Geisterbucht sind Vinyl-Sonderauflagen veröffentlicht worden. Im Jahre 2001 erschien eine Neuauflage der Folge 1 … und der Super-Papagei in schwarzem Vinyl, 2003 folgten die ersten zehn Folgen als Sondereditionen auf Picture Vinyl.

Zum Special 2010 … und der dreiTag brachte Europa ebenfalls eine Vinyl-Sonderedition heraus. Anlässlich der Tournee … und der seltsame Wecker – LIVE AND TICKING wurden Ende 2009 die Folge 12 … und der seltsame Wecker sowie im Dezember 2010 die Folge 11 … und das Gespensterschloss als Picture Vinyl veröffentlicht. Anfang 2012 erschien die Folge 13 und der lachende Schatten auf Picture Disc. Die Kurzgeschichtenbände … und die Geisterlampe und Das Rätsel der Sieben wurden ebenfalls als Picture Vinyl herausgebracht.

Neben dem heutigen alleinigen Lizenznehmer Europa wurden in den 1980er Jahren die Zweitverwertungsrechte verschiedener Folgen auch an diverse Sublizenznehmer übertragen. Bekannte Verlage der Die drei ???-Hörspiele waren Marcato, Musik-Club und Sonocord. Dabei waren die Hörspiele identisch mit den Originalaufnahmen von Europa, nur die jeweiligen Cover variierten ein wenig. Diese Sonderveröffentlichungen haben einen hohen Liebhaberwert und sind nur noch auf Flohmärkten und über Online-Auktionshäuser zu bekommen.

Titel Label/Verlag Medium Jahr
… und das Riff der Haie / … und die singende Schlange Marcato MC
… und das Gespensterschloß Sonocord Vol. 1 MC
… und der Doppelgänger Sonocord Vol. 2 MC
… und der Fluch des Rubins Sonocord Vol. 1 MC
… und der magische Kreis Sonocord Vol. 2 MC
… und der Schatz der Mönche / Die sieben Tore Europa CD 2003
… und der seltsame Wecker / … und der unsichtbare Gegner Europa MC
… und der seltsame Wecker Sonocord MC
… und der sprechende Totenkopf / … und die silberne Spinne Marcato MC
… und der Superpapagei / … und der Phantomsee Musik-Club MC
… und die flüsternde Mumie / … und das Narbengesicht Marcato MC
… und die rätselhaften Bilder Sonocord MC
… und die Automafia / Skateboardfieber Europa CD 2013
Fußball-Gangster / Fußballfieber Europa CD 2014
… und der Nebelberg / Im Schatten des Giganten Europa CD 2015
Anmerkungen:

Folgenindex der Hörspiele

Aufgrund von Fan-Beschwerden über einen zu hohen Anteil von „Gewaltausdrücken“ wurden die Folge 117 Der finstere Rivale sowie die Special-Folge …und der Super-Papagei 2004 in einer entschärften Version neu aufgelegt.

Reguläre Folgen

Für einen Vergleich der unterschiedlichen Nummerierung zwischen Hörspiel und Buch siehe Hauptartikel → Liste der Die-drei-???-Folgen.

Special-Folgen

Fremdsprachige Hörspiele

Großbritannien

Im Jahre 1984 veröffentlichte das britische Unternehmen Rainbow Communications Ltd. zwei Hörspiele unter dem Titel The Three Investigators auf Kassette. Für die Produktion, die nach den beiden Hörspielen wieder eingestellt wurde, zeichnete Edward Kelsey verantwortlich.

Nr. deutscher Titel englischer Titel Jahr
1 … und das Gespensterschloss Secret of Terror Castle 1984
2 … und der Super-Papagei The Mystery of the Stuttering Parrot 1984

Schweiz

Von 1989 bis 1992 erschienen acht Hörspiele in schweizerdeutscher Dialektfassung unter dem Titel Die 3 ??? auf Kassette. Für die Produktion zeichnete Hans Gmür verantwortlich, die Folgen wurden vom schweizerischen Label Tudor veröffentlicht. Hierbei handelt es sich um eigenständige Produktionen, die nichts mit den Dialogbüchern von Europa gemein haben. Zudem wurde der Name des 1. Detektivs Justus in James geändert. Als Folgen-Cover dienten die passenden Illustrationen der deutschsprachigen Buchauflage von Aiga Rasch. Im Jahre 2000 erschien eine Neuauflage der Folgen. Die Serie ist aus rechtlichen Gründen nur in der Schweiz erhältlich.

Stammbesetzung: Patrique Sieber (James Jonas in Folge 1–6), Stephan Schatzmann (James Jonas in Folge 7–8), Daniel Fehr (Peter Shaw), Manuel Zeberli (Bob Andrews), Nicolai Mylanek (Chauffeur Morton), Hans Gmür (Erzähler), Vincenzo Biagi (Alfred Hitchcock) und Hans Kern (Kommissar Reynolds).

Nr. deutscher Titel Jahr
1 … und das Gespensterschloss 1989
2 … und das Riff der Haie 1989
3 … und der rasende Löwe 1991
4 … und der Super-Papagei 1991
5 … und der Ameisen-Mensch 1991
6 … und der unheimliche Drache 1991
7 … und die flammende Spur 1992
8 … und der magische Kreis 1992

Film-Hörspiele

Zu den drei Verfilmungen sind Film-Hörspiele veröffentlicht worden. Diese Ausgaben sind eigenständige Produktionen und können nicht mit den Europa-Hörspielen von Heikedine Körting verglichen werden. Als Grundlage dient hierbei die Tonspur des Films, die mit einem Erzähler ergänzt worden ist. Sprecher der ersten beiden Hörspiele sind Jannik Schümann (Justus Jonas), Yoshij Grimm (Peter Shaw) und David Wittmann (Bob Andrews), die auch für die Serie Die drei ??? Kids sprechen.

Film-Titel Roman-Vorlage Jahr Label
Das Geheimnis der Geisterinsel … und die Geisterinsel 2007 USM
Das verfluchte Schloss … und das Gespensterschloss 2009 Europa
Erbe des Drachen 2023 Europa

Hörspielmusik

Komponisten

Jahre Komponist / Band
1978 Manfred Rürup / Release Music Orchestra
1979–1983 Carsten Bohn / Carsten Bohn’s Bandstand
1979–1987 Wilford L. Holcombe / The London Philharmonic Orchestra
1985–1990 Manuel Backert
1985–1990 Detlef Kuntke
1986–1989 Ilka Spieß
1989–1995
seit 2014
Jan-Friedrich Conrad
1990–1996 Uwe Carstens
1994–2002 Andris Zeiberts
1996 Constantin Stahlberg
seit 1997 Jens-Peter Morgenstern
2008 Simon Bertling & Christian Hagitte (STIL)
2010 Michael Berg & Szina Pätzold

Die Klassiker

Mit den Klassikern sind die Folgen 1–39 gemeint, die einen besonderen Kultstatus genießen. Zu Beginn hatte die Serie keine einheitliche Titelmelodie. Der Komponist Carsten Bohn produzierte Synthesizer-Klänge, die als Einstiegsmelodie dienten (insbesondere die Stücke Perry Rhodan, Teil 1 und Die Arnoldskinder reißen aus, Teil 1).

Die Musikstücke Bohns wurden größtenteils unter dem von Miller International geschaffenen Pseudonym Bert Brac veröffentlicht. Darunter fiel auch Manfred Rürup, der 1978 mit Mitgliedern des Release Music Orchestra und Carsten Bohn’s Bandstand einige Hörspielmusiken für Europa einspielte. Da es sich dabei größtenteils um Zwischenstücke handelt, trugen diese keine Titel und konnten erst spät Rürup zugeordnet werden. Weitere geschaffene Sammelpseudonyme bei den Die drei ???-Hörspielen sind Ralph Bonda, Phil Moss, Betty George, Tonstudio Europa und BMG Ariola-Miller Studiobetriebe. Mitte der 1990er Jahre entschloss sich Europa, keine Pseudonyme mehr zu verwenden, sondern die korrekten Musikernamen in den Hörspielen zu nennen. Die Pseudonyme Betty George und Tonstudio Europa werden jedoch nach wie vor verwendet.

Ein weiteres Merkmal sind die Musiken in klassischer Instrumentierung, die Orchestermusiken. Um 1977 ließ der Mitbegründer des Labels Europa Andreas Beurmann Musiken speziell für die Europa-Hörspielproduktionen einspielen. Neben Musik-Einspielungen von Chris Evans wurden Kompositionen vom London Philharmonic Orchestra unter anderem mit Ernst Bötticher aufgenommen. Für einige Stücke haben sich bekannte Vorlagen gefunden, zum Beispiel aus der Grand-Canyon-Suite von Grofé oder aus Le sacre du printemps von Igor Strawinsky. Auch der Musiker Peter Heidrich steuerte mit seinem Kammermusik-Ensemble eigene Stücke und Arrangements von Traditionals bei.

Aufgrund eines von 1986 bis 2008 geführten Rechtsstreits (siehe unten) über die Tantiemenvergütung zwischen dem Komponisten Carsten Bohn und der damaligen Produktionsfirma Miller International mussten Bohns Musiken durch neue ersetzt werden. Bis 1991 wurden Übergangsmusikstücke diverser nicht namentlich bekannter Komponisten verwendet. Die Kompositionen von Manfred Rürup sind nicht Bestandteil des Rechtsstreits und werden weiterhin unter Pseudonym eingesetzt. Im Jahre 1996 wurden die Folgen 1–39 neu aufgelegt und mit den Musiken der Komponisten Andris Zeiberts, Jan-Friedrich Conrad und Constantin Stahlberg unterlegt. Zudem werden weiterhin die Kompositionen der Musiker Detlef Kuntke, Manuel Backert, Gerd Bessler, Ernst Bötticher, Peter Heidrich und Ilona Spiess in den Hörspielproduktionen verwendet, die seit den 1980er Jahren für Europa tätig sind.

Neben der neuen musikalischen Untermalung wurden in den ersten 45 Folgen auch einige Textpassagen gekürzt oder von anderen Sprechern neu eingesprochen, ferner wurden zusätzliche Geräuscheffekte hinzugefügt. Die Hörspiele der alten Abmischungen haben trotz hoher Auflagenzahl einen gewissen Liebhaberwert.

Rechtsstreit

Mit Teilurteil von 1991 bejahte das Landgericht Hamburg, 1995 bestätigt durch das Oberlandesgericht, einen Anspruch der GEMA gegen BMG Ariola Miller auf Unterlassung der Verwendung der Musik von Carsten Bohn und auf Auskunftserteilung. Daraufhin klagte BMG Ariola Miller 1992 gegen Bohn auf Freistellung von etwaigen Zahlungsansprüchen der GEMA, weil Bohn vertraglich zugesagt habe, nur GEMA-freie Musik zu liefern. In dem GEMA-Verfahren verurteilte das Landgericht mit Schlussurteil von 1998, 2004 ebenfalls vom Oberlandesgericht bestätigt, BMG Ariola Miller zur Zahlung von knapp 10 Millionen DM an die GEMA. In dem Verfahren gegen Bohn wurde dieser schließlich 2008 vom Oberlandesgericht verurteilt, über 6 Millionen Euro an BMG Ariola Miller zu zahlen.

Die Neuzeit

Seit der Folge 50 wird die Musik größtenteils von den Komponisten Jan-Friedrich Conrad, Constantin Stahlberg und Andris Zeiberts beigesteuert. Ab Folge 77 Pistenteufel reihte sich Jens-Peter Morgenstern als neuer Hörspielmusikkomponist ein. Zudem bieten Conrad und Morgenstern auf ihrer Homepage die Soundtracks zum Kauf an.

Die Folgen 40–49, die zunächst durch eine andere Titelmelodie aufgefallen sind, wurden ebenfalls neu abgemischt, sodass nun alle Folgen von 1 bis 124 die identische Titelmelodie aus der Feder von Jan-Friedrich Conrad haben.

Mit der Folge 125 Feuermond wurde eine neue Titelmelodie eingeführt, komponiert und produziert von Christian Hagitte und Simon Bertling, die auch unter dem Namen STIL bekannt sind. Das Berliner Filmorchester (Geigen) und die Band Radiopilot spielten die Melodien ein.

In den Folgen 139 Das Geheimnis der Diva und 141 … und die Fußball-Falle wurden Kompositionen der Künstler Michael Berg & Szina verwendet, die einst für die Musiken der eingestellten Serie DiE DR3i zuständig waren.

Seit Folge 170 wird die Titelmelodie in einigen Folgen nicht ausgespielt, sondern ausgeblendet. In Folge 180 … und die flüsternden Puppen wurde die Titelmelodie erstmals nicht am Ende erneut gespielt. Ab Folge 181 wurde eine neue Abschlussmelodie eingeführt, die Titelmelodie blieb dieselbe.

Gast-Musiken

  • In der Folge 79 Im Bann des Voodoo waren die Musiker der Hamburger Hip-Hop-Band Fettes Brot mit Gastsprecherrollen beteiligt und steuerten auch das etwa einminütige Lied Mehr Schein als Sein bei. Zuvor hatten sie schon in der Folge 76 Stimmen aus dem Nichts einen kurzen Gastauftritt als Sprecher eines Anrufbeantworters. Auf ihrem im Jahre 1998 erschienenen Album Fettes Brot lässt grüssen haben sie im Gegenzug ein Mini-Hörspiel mit den Die drei ???-Sprechern als Intro aufnehmen lassen.
  • Für die Folge 106 Der Mann ohne Kopf steuerte die Band Echt den Song The Beat Is For You bei. In derselben Folge wurde auch das Stück Devil-Dancer von Amanda Lear verwendet.

Live-Veranstaltungen

Übersicht

Bühnenshows
Jahr Titel Skript / Romanvorlage Regie Auftritte / Städte
2002–2003 Master of Chess – Live & Unplugged Stefanie Burkart Holger Mahlich 60 / 40
2004 … und der Super-Papagei 2004 – Live André Minninger /
Robert Arthur
Holger Mahlich 1 / 1
2009–2010 … und der seltsame Wecker – Live and Ticking Kai Schwind /
Robert Arthur
Kai Schwind 20 / 18
2014–2015 Phonophobia – Sinfonie der Angst Kai Schwind /
Kari Erlhoff
Kai Schwind 35 / 23
2019–2022 … und der dunkle Taipan Andreas Fröhlich /
Hendrik Buchna
Kai Schwind 38 / 19

Master of Chess – Live & Unplugged

Als Reaktion auf zahlreiche Hörerwünsche, bei einer Hörspielproduktion zusehen zu dürfen, entstand die Tourneeproduktion Master of Chess – Live & Unplugged (MOC), die im Herbst/Winter 2002 durch Deutschland tourte. Die Geschichte wurde von Stefanie Burkart geschrieben, die Dialogbearbeitung übernahm Andreas Fröhlich. Master of Chess basiert im Gegensatz zu den Hörspielen nicht auf einer Bucherzählung. Die Bühnenregie führte Holger Mahlich, der in den Hörspielen regelmäßig der Figur des Inspektor Cotta seine Stimme verleiht. Die meisten Geräusche während der Aufführung wurden von dem Geräuschemacher Peter Klinkenberg live auf der Bühne erzeugt. Im Gegensatz zum Hörspiel übernahm Helmut Krauss die Erzählerrolle von Thomas Fritsch. Die Produktion tendiert zu einer Parodie der Macher auf ihre eigene Serie, da die Charakterzüge von Justus, Peter und Bob stark überzeichnet auf den Punkt gebracht werden. Da die Aufführungen großen Anklang fanden, wurde die Tour im Frühjahr 2003 fortgesetzt.

Die große Resonanz der Zuschauer auf die erste Live-Tournee der drei ??? mit Master of Chess – Live & Unplugged brachte den Sprecher Oliver Rohrbeck 2003 auf die Idee, die in Berlin ansässige Lauscherlounge zu gründen. In regelmäßigen Abständen werden bundesweit Live-Lesungen und Hörspielaufführungen mit bekannten Schauspielern, Synchronsprechern, Komponisten, Musikern und Geräuschemachern veranstaltet, die stets mehrere Rollen in den Geschichten sprechen bzw. für die komplette akustische Untermalung verantwortlich sind.

… und der Super-Papagei 2004 – Live

Zum 25-jährigen Bestehen der Hörspielserie wurde 2004 in der Color Line Arena in Hamburg vor über 12.000 Zuschauern einmalig die Debütfolge … und der Super-Papagei in einer erweiterten Bühnenfassung aufgeführt. André Minninger schrieb das Skript, während Holger Mahlich erneut die Regie übernahm. Peter Klinkenberg kehrte als Geräuschemacher auf die Bühne zurück. Wie im Hörspiel wirkte in dieser Produktion auch Thomas Fritsch als Erzähler mit. Die Bühnenfassung weicht allerdings sowohl von der Originalversion 1979 als auch von der Studioproduktion 2004 geringfügig ab, so wurde beispielsweise die Figur Skinny Norris eingebracht, die in der Originalfolge nicht in Erscheinung getreten ist.

… und der seltsame Wecker – Live and Ticking

Aufgrund der hohen Akzeptanz des Publikums startete im Herbst 2009 die neue Tourneeproduktion … und der seltsame Wecker – Live and Ticking. Kai Schwind adaptierte die Originalgeschichte von Robert Arthur und übernahm die Regie, Peter Klinkenberg fungierte erneut als Geräuschemacher und Helmut Krauss als Erzähler. Die Bühnenfassung weicht teilweise von der Originalhörspielfassung und der Buchvorlage ab und weist ironische Selbstreferenzen auf die Hörspielproduktionen auf. Im Unterschied zu den bisherigen Live-Lesungen sind bei dieser Tournee auch vermehrt visuelle Effekte und digital erzeugte Toneffekte verwendet worden. Alle Auftritte wurden mitgeschnitten, vor Ort auf USB-Stick verkauft und sind zudem über das Internet bestellbar. Die vollständige Aufzeichnung der Show in der Hamburger Color Line Arena ist mit Bonusmaterial auf DVD und Blu-ray erschienen.

In insgesamt 19 Shows haben rund 120.000 Zuschauer die Tournee zur weltweit erfolgreichsten Umsetzung eines Live-Hörspiels gemacht.

Aufgrund des großen Erfolgs dieser Tournee wurde am 21. August 2010 Open-Air auf der Berliner Waldbühne ein letztes Mal das Live-Hörspiel … und der seltsame Wecker – Live and Ticking aufgeführt und so zum größten Live-Hörspiel aller Zeiten. Mit 15.211 Zuschauern stellte das Ensemble einen Guinness-Weltrekord auf.

Phonophobia – Sinfonie der Angst

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Romanserie wurde im März und April 2014 wieder eine Live-Tour durch verschiedene Städte Deutschlands veranstaltet. Dabei wurde diesmal wieder eine eigene Bühnengeschichte geschrieben. Das Grundkonzept der Geschichte wurde von Corinna Wodrich, Kai Schwind und Kari Erlhoff entworfen. Kai Schwind und Andreas Fröhlich entwickelten das Bühnenskript und die Dialoge. Ursprünglich war geplant, dass auf der Bühne und im Roman die gleiche Geschichte erzählt werden sollte. Während des Entwicklungsprozesses stellte sich jedoch heraus, dass dies aufgrund der unterschiedlichen Präsentationsformen und Erzählelementen nicht funktionieren würde. Schlussendlich sind aus der Grundidee zwei eigenständige Geschichten entstanden. Das Buch von Kari Erlhoff ist parallel zur Tour erschienen und wurde in die reguläre Folgenzählung der Bücher aufgenommen. Nach jeder Veranstaltung konnte ein Live-Mitschnitt von der jeweiligen Show auf USB-Stick und als MP3-Download erworben werden. Anders als bei den anderen Tourneen wurde diesmal auf einen Erzähler verzichtet, da die Handlung in Echtzeit erzählt worden ist und um den zentralen Themen Musik und Synästhesie mehr Raum zu geben. Lediglich für eine kurze Ansage wurde Helmut Krauss als Off-Sprecher eingesetzt.

Die Show vom 27. März 2014 in der Lanxess Arena in Köln wurde von Endemol im Auftrag von RTL für eine TV-Ausstrahlung und DVD-Veröffentlichung im Oktober 2014 mitgeschnitten.

Mit dem Auftritt auf der Berliner Waldbühne am 9. August 2014 wurde der eigene Weltrekord für das Live-Hörspiel mit den meisten Zuschauern aus dem Jahre 2010 übertroffen. Rund 20.000 Personen waren beim Tourabschluss 2014 anwesend.

Die bisherigen 24 Shows wurden von rund 170.000 Zuschauern verfolgt. Aufgrund der großen Nachfrage wurde die Tour 2015 an elf Zusatzterminen fortgesetzt.

… und der dunkle Taipan

Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Hörspielserie wird ab Oktober 2019 eine Live-Tour durch verschiedene Städte Deutschlands, Österreichs und der Schweiz veranstaltet. Hierfür wurde erneut eine eigene Bühnengeschichte geschrieben. Die Idee zur Geschichte und die Romanfassung stammt von Hendrik Buchna, das Bühnenskript von Andreas Fröhlich. Kai Schwind führt bei der Produktion erneut Regie.

Die Tour hatte am 25. Oktober 2019 Premiere in der Verti Music Hall in Berlin und sollte ursprünglich mit dem Tourfinale am 29. August 2020 in der Waldbühne erneut in Berlin enden. Aufgrund der COVID-19-Pandemie musste die Tour im März 2020 unterbrochen werden. Alle ausstehenden Termine wurden zunächst in das Jahr 2021, dann in das Jahr 2022 verschoben.

Ähnlich wie bei den vorangegangenen Tourneen sind alle Auftritte im Anschluss auch als Mitschnitt verfügbar. Bei dieser Tournee wurde jedoch auf eine Veröffentlichung auf USB-Sticks verzichtet, stattdessen sind die Mitschnitte jeweils 24 Stunden nach dem Termin bei Apple Music zum Streaming und bei iTunes zum Download verfügbar.

Die drei ??? Partys

Record Release Party

Hörspiel Die Drei ???: Anfänge, Produktion, Figuren und Sprecher 
Fröhlich, Wawrczeck und Rohrbeck während der RRP in Hamburg 2011

Seit 2008 präsentiert die Lauscherlounge auf bundesweiten Record Release Partys (RRPs) die neueste Folge der drei ???, eine Woche vor dem offiziellen Verkaufsstart. Zusammen mit Oliver Rohrbeck können die Fans den neuen Fall hören, außerdem werden ein begrenztes Kontingent der neuen Folge verkauft und einige Exemplare verlost. Nach dem Hörspiel gibt es zudem ein fortlaufendes Mitmachhörspiel, bei dem Gäste aus dem Publikum ausgewählt werden und eine kurze Hörspiel-Sequenz mit Oliver Rohrbeck einsprechen. Die Hörspiel-Teile sind später im Online-Shop der Lauscherlounge kostenlos als Download verfügbar, die nie endende Geschichte wird von Katrin Wiegand (u. a. Mit-Autorin der Hörspielserie Die Ferienbande) geschrieben.

Anlässlich des 150. Falls wurde am 30. Oktober 2011 vor 500 Zuschauern im Hamburger Edelfettwerk eine Record Release Jubiläumsfeier veranstaltet. Neben einem von den drei Hauptsprechern moderierten gemeinsamen Rückblick auf die letzten 149 Fälle, umfasste der Abend Interviews mit der Regisseurin Heikedine Körting, der Produktmanagerin Corinna Wodrich und den Sprechern Holger Mahlich und Andreas von der Meden. Am Ende der Veranstaltung spielten Mahlich und die drei Hauptsprecher den 150. Fall zusammenfassend im Protokollstil auf der Bühne vor. Erstmals wurde solch eine Veranstaltung als Live Stream im Internet übertragen, verfolgt von mehr als 15.000 Zuschauern.

Rocky Beach Party

Neben den Record Release Partys zu jeder neuen Folge der drei ??? werden seit 2010 regelmäßig im Sommer Rocky Beach Partys an Strandbars innerhalb Deutschlands gefeiert. Zusammen mit Oliver Rohrbeck können die Gäste eine über das Internet abgestimmte Folge hören. Zudem werden Gewinnspiele veranstaltet und Gäste können als Sprecher Teil eines Endlos-Mitmachhörspiels werden.

Hörerschaft und Erfolg

Viele Hörer kennen die drei Detektive aus ihrer Kindheit und haben sie im Jugend- oder Erwachsenenalter wiederentdeckt. Während die Serie ursprünglich für 8- bis 14-jährige Kinder gedacht war, ist die Hörerschaft gemeinsam mit den Sprechern der drei ??? gealtert. Diese Erkenntnis ergab sich erst durch eine Telefonumfrage Europas 1997, in der Hörer nach Kaufverhalten, Geschlecht und Alter befragt wurden. Es hat sich dabei eine neue Hörer-Zielgruppe herausgestellt. Heute sind rund 50 Prozent der Hörer zwischen 20 und 40 Jahre alt – ein Novum für eine Jugendhörspielserie. Der Anteil der erfassten Geschlechter ist ungefähr gleich.

Andreas Fröhlich, Sprecher des Bob Andrews, beschrieb in einem Interview die Gründe des Erfolgs:

„Sie kennen die Drei Fragezeichen aus ihrer Kindheit. Wenn sie früher krank waren, hat ihnen ihre Mutter die neueste Folge mitgebracht, dazu eine heiße Milch mit Honig, und die Welt war in Ordnung. Mit 14 oder 15 waren die Drei Fragezeichen den meisten dann wohl ziemlich egal, und die Kassetten sind in den Müll oder auf den Dachboden gewandert. Dann aber wächst man in die Erwachsenenwelt hinein, der Stress beginnt, und man sehnt sich vielleicht in die Kindheit zurück, wo es keine Verpflichtungen gab, keine Verantwortung. Um abends runterzukommen, fangen einige dann mit Hilfsmittelchen an, mit Kiffen, Alkohol, Baldrian, und andere hören die Drei Fragezeichen, die Stimmen aus ihrer Kindheit, und träumen sich in diese Zeit zurück. Das ist der Heile-Welt-Faktor.“

Andreas Fröhlich: Interview im Süddeutsche Zeitung Magazin, Heft 38/2012

Jens Wawrczeck, der Peter Shaw seine Stimme gibt, hat das Phänomen der Serie in einem Interview zur Live-Tour Phonophobia wie folgt beschrieben:

„Ich stehe seit 30 Jahren ein bisschen sprachlos vor dem Phänomen. Ich empfinde das einerseits als unglaubliches Privileg, dass ich dabei sein darf, aber ich glaube, dass der Erfolg der ‚Drei Fragezeichen‘ eine Kombination aus vielen Zutaten ist, die wir nicht wirklich unter Kontrolle haben. Einmal diese Langlebigkeit, die die ‚Drei Fragezeichen‘ unglaublich anziehend machen, weil wir immer noch die gleiche Besetzung sind wie vor über 30 Jahren. Und ich glaube, dass die Geschichten, als wir auf den Markt kamen, anders waren, als das, was sonst auf dem deutschen Hörspielmarkt für Kinder zu finden war. Wir lösten unsere Fälle in Amerika, in diesem etwas sagenumwobenen Kalifornien. Da läuft ein vergessener Filmstar um die Ecke, es gibt das verwunschene Castle [deutsch: Schloss] und alle möglichen Dinge, die wir hier nicht vor Ort haben.“

Jens Wawrczeck: Interview mit der Saarbrücker Zeitung

Oliver Rohrbeck, Sprecher des Justus Jonas, sieht die Serie als stabile Marke, in der die drei Sprecher als wichtiges Bindeglied fungieren:

„Wir geben nun mal einer Sache, die eigentlich nur im Kopf der Zuhörer und Leser stattfindet, ein Gesicht und einen Ort. Aber ich glaube nicht, dass die Zuhörer sich unsere Gesichter vorstellen, wenn sie daheim ihre Kassette anhören. Justus sieht sicher nicht so aus wie ich, der hat wahrscheinlich so viele Gesichter wie Fans. Wir sind eher der Verbindungsbogen, das, was die Marke für sie greifbar macht. Es kommt noch etwas hinzu: Wir werden alle gemeinsam älter. Wir drei Sprecher machen das jetzt seit mehr als 30 Jahren, und die Menschen hören das ebenso lange. Das verbindet uns. Die Marke dagegen wird nicht wirklich älter – es bleibt ja ganz bewusst immer im ungefähren, wann die Geschichten spielen. ‚Die drei ???‘ spielen in ihrem eigenen zeitlosen Kosmos. […] Unsere Stimmen holen die Menschen raus aus ihrem Stress-Alltag. Die sagen sich abends: Im Job hatte ich Stress, die Beziehung ist womöglich gerade anstrengend, da haue ich mich heute mal früher ins Bett, wie früher als Kind, wo mir die Mami noch ein Glas Milch ans Bett gebracht hat, und dann bin ich dabei eingeschlummert. Deshalb sind die „drei ???“ auch so eine gewachsene und stabile Marke. Solange man die Fans nicht nervt oder mit 1.000 Dingen überfällt, bleibt das auch so.“

Oliver Rohrbeck: Interview mit der Wirtschaftswoche

Lizenzstreit

Aufgrund auslaufender Lizenzen entstand ein zwischen 2005 und 2008 anhaltender Rechtsstreit zwischen den deutschen Lizenznehmern Franckh-Kosmos und Sony BMG rund um das Erbe des Die drei ???-Schöpfers Robert Arthur. Durch eine einstweilige Verfügung des Franckh-Kosmos-Verlags wurden die Hörspielfolgen 57 bis 72 zwischen Dezember 2006 und Oktober 2007 schrittweise aus dem Handel genommen und die Produktion komplett eingestellt.

Nach einer längeren Auszeit wurden am 13. Oktober 2006 neue Hörspielabenteuer aus Rocky Beach veröffentlicht. Diese neuen Folgen unter dem Titel DiE DR3i basierten aber nicht auf den Buchvorlagen des Franckh-Kosmos Verlags. Zwischen 2006 und 2007 lösten DiE DR3i wieder neue Fälle. Die letzte DiE DR3i-Folge erschien am 30. November 2007, seit 2009 sind die Hörspiele nicht mehr erhältlich.

Mit der Einigung zwischen dem Franckh-Kosmos Verlag und Sony BMG im Februar 2008 wurde der Lizenzstreit beigelegt. Die Folgen 57–72 sind seit dem 4. April 2008 wieder im Handel erhältlich und neue Hörspiele werden wieder unter dem Namen Die drei ??? veröffentlicht. → Weitere Informationen zum Rechtsstreit

Auszeichnungen

Am 30. Oktober 2011 wurden auf der Record-Release-Party zur 150. Jubiläumsfolge die Hauptverantwortlichen und -sprecher der Serie mit 100-fachem Gold ausgezeichnet.

  • Goldene Schallplatte
    • 29× in Hörspiel Die Drei ???: Anfänge, Produktion, Figuren und Sprecher Gold für die Folgen 2–5, 7–10, 12–28 und 30–33
    • 2× in Hörspiel Die Drei ???: Anfänge, Produktion, Figuren und Sprecher Platin für die Folgen 6 und 11
  • Kids Award
    • 110× in Hörspiel Die Drei ???: Anfänge, Produktion, Figuren und Sprecher Gold für die Folgen 34–36, 38–42, 63, 76, 78, 80, 86–99, 102–106, 121, 123–124, 126–134, 137, 139, 141–149, 151–153, 155–164, 166–168, 170–176, 178–205 und die Specials … und der dreiTag, Special 2011 – Brainwash – Gefangene Gedanken, Der 5. Advent, Top Secret – Fall 3 – High Strung – Unter Hochspannung und 02 Die Fanbox (3er Box) – Folgen 4–6
    • 26× in Hörspiel Die Drei ???: Anfänge, Produktion, Figuren und Sprecher Platin für die Folgen 101, 107–113, 115–120, 122, 125, 135, 136, 138, 140, 150, 154, 165, 169, 177 und 01 Die Einsteigerbox (3er Box) – Folgen 1–3
    • 3× in Hörspiel Die Drei ???: Anfänge, Produktion, Figuren und Sprecher ×3Dreifachgold für die Folgen 1, 100 und 114
  • Weltrekord für die meisten Zuschauer eines Live-Hörspiels
    • Rund 20.000 Zuschauer sahen am 9. August 2014 auf der Berliner Waldbühne das Live-Hörspiel Die drei ???: Phonophobia – Sinfonie der Angst.

Literatur

Trivia

Justus Jonas’ Sprecher Oliver Rohrbeck spricht in der Hörspielserie Teufelskicker die Rolle des Trainers Norbert. In Folge 28: „Jäger des Verlorenen Pokals!“ spielt Rohrbeck auf seine Sprecherrolle als Justus Jonas an, indem er in der Rolle des Trainers Norbert erwähnt, dass er früher mal mit zwei Freunden ein Detektivbüro geführt habe, was sich „die drei …“ nannte – nach dem Wort „drei“ wird er durch seine Spieler unterbrochen.

Siehe auch

Einzelnachweise

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