Christoph Kramer: Deutscher Fußballspieler

Christoph Kramer (* 19.

Februar 1991 in Solingen) ist ein deutscher Fußballspieler. Der Mittelfeldspieler steht bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag. Er war von 2014 bis 2016 deutscher Nationalspieler und wurde 2014 Weltmeister.

Christoph Kramer
Christoph Kramer: Ausbildung und Herkunft, Vereinskarriere, Nationalmannschaftskarriere
Christoph Kramer, 2014
Personalia
Geburtstag 19. Februar 1991
Geburtsort SolingenDeutschland
Größe 191 cm
Position Defensives Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1996–1999 BV Gräfrath
1999–2006 Bayer 04 Leverkusen
2006–2008 Fortuna Düsseldorf
2008–2010 Bayer 04 Leverkusen
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2010–2011 Bayer 04 Leverkusen II 27 (0)
2011–2013 → VfL Bochum (Leihe) 61 (4)
2012 → VfL Bochum II (Leihe) 1 (0)
2013–2015 → Borussia Mönchengladbach (Leihe) 63 (5)
2015–2016 Bayer 04 Leverkusen 28 (0)
2016– Borussia Mönchengladbach 172 (5)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
2009–2010 Deutschland U19 5 (0)
2010–2012 Deutschland U20 4 (1)
2014–2016 Deutschland 12 (0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 25. November 2023

Ausbildung und Herkunft

Kramer besuchte die Grundschule Meigen in Solingen von 1997 bis 2001. Im Jahre 2010 legte er sein Abitur an der Solinger August-Dicke-Schule ab. Anschließend absolvierte er seinen Zivildienst beim Solinger Sportbund.

Kramer ist der erste Solinger, der bei einer Weltmeisterschaft für die deutsche Fußballnationalmannschaft spielte.

Vereinskarriere

Kramer begann mit fünf Jahren beim BV Gräfrath mit dem Fußballspielen. Danach schloss er sich der Jugend von Bayer 04 Leverkusen an. 2006 wechselte er in die Jugendabteilung von Fortuna Düsseldorf und kehrte 2008 nach Leverkusen zurück. Am 7. Mai 2010, dem 32. Spieltag der Regionalliga-Saison 2009/10, gab Kramer sein Debüt für die zweite Mannschaft. Im Spiel gegen die Sportfreunde Lotte wurde er in der 89. Minute für Björn Kluft eingewechselt. In der folgenden Saison 2010/11 machte er 26 Spiele.

Zur Saison 2011/12 wechselte Kramer für zwei Jahre auf Leihbasis zum VfL Bochum, um in der 2. Bundesliga Spielpraxis zu sammeln. Dort kam er am 18. Juli 2011 im Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf (0:2) zu seinem ersten Profieinsatz, als er in der 75. Minute für Andreas Johansson eingewechselt wurde. Bei den Bochumern entwickelte sich Kramer zum Stammspieler und kam in zwei Jahren auf 61 Zweitligaeinsätze (vier Tore).

Vor der Saison 2013/14 verlängerte Kramer seine Vertragslaufzeit mit Bayer 04 Leverkusen bis 2017. Gleichzeitig wechselte er auf Leihbasis für zwei Jahre zu Borussia Mönchengladbach und empfahl sich zum Saisonbeginn für deren Startelf. Am 17. August 2013 (2. Spieltag) erzielte er beim 3:0-Sieg im Heimspiel gegen Hannover 96 mit dem Treffer zum 2:0 in der 53. Minute sein erstes Bundesligator. Kramer entwickelte sich zu einem Leistungsträger der Borussia und absolvierte 33 Bundesligaspiele, wobei er drei Tore erzielte.

In der folgenden Saison 2014/15 nahm Borussia Mönchengladbach an der Qualifikation zur UEFA Europa League teil. Hier debütierte Kramer am 28. August 2014 beim 7:0-Heimsieg im Rückspiel gegen den FK Sarajevo auf internationalem Parkett. Insgesamt kam er in der Saison auf sechs Einsätze in dem Wettbewerb. In der Bundesliga lief Kramer in 30 Spielen auf und erzielte zwei Tore. Am Ende erreichte die Borussia den dritten Tabellenplatz und damit die direkte Qualifikation zur UEFA Champions League.

Zur Saison 2015/16 kehrte Kramer zu Bayer 04 Leverkusen zurück. Sein Vertrag lief nach einer weiteren Laufzeitverlängerung bis 2019. Er absolvierte 28 Bundesligaspiele und zwölf Europapokalspiele für die Werkself.

Nach einer Saison beendete Kramer sein Engagement in Leverkusen und wurde jetzt fest von Borussia Mönchengladbach bis Juni 2021 verpflichtet. In der Bundesliga kam Kramer auf 24 Einsätze für seinen neuen, alten Verein, konnte aber kein Tor erzielen. In der Champions League absolvierte Kramer sieben Spiele (mit Qualifikation) sowie noch zwei weitere in der Europa League.

In den folgenden Saisons 2017/18 und 2018/19 laborierte Christoph Kramer öfter an kleineren Verletzungen und kam auf 27 bzw. 18 Einsätze und erzielte drei respektive zwei Tore. Europäisch spielte Borussia Mönchengladbach in dieser Zeit nicht. Das änderte sich zur Saison 2019/20, wo man auch mit Kramer wieder in der Europa League antrat. Auch in der Anfangsphase der Bundesligasaison kam er wieder regelmäßig zum Einsatz. In der Hinrunde der Saison 2022/23 bestritt Kramer beim 3:0-Heimsieg der Borussia gegen RB Leipzig am 17. September 2022 sein 250. Spiel im Trikot der „Fohlenelf“. Am 4. März 2023 folgte sein 250. Bundesligaspiel.

Kramer ist flexibel einsetzbar. Seine angestammte Position ist das Defensive Mittelfeld. Er wird mitunter aber auch als Hängende Spitze oder als Innenverteidiger eingesetzt.

Sein Vertrag in Mönchengladbach läuft bis 2025.

Nationalmannschaftskarriere

Christoph Kramer: Ausbildung und Herkunft, Vereinskarriere, Nationalmannschaftskarriere 
Kramer im Zweikampf mit Marcos Rojo im WM-Finale 2014 gegen Argentinien

U-Nationalmannschaften

Kramer absolvierte seinen ersten Einsatz für die deutsche U-19-Nationalmannschaft am 7. September 2009 beim 1:0-Sieg in Belgien gegen die gastgebenden Altersgenossen über die gesamte Spielzeit. Für die U-19-Nationalelf spielte er in fünf Spielen und erzielte dabei kein Tor. Sein letztes Spiel absolvierte er am 9. Februar 2010, als er bei der 1:3-Niederlage im andalusischen La Manga gegen die portugiesischen Altersgenossen in der 75. Minute für Berkan Afsarli eingewechselt wurde.

Zwischen 2009 und 2010 kam er zu vier Einsätzen für die deutsche U-20-Nationalmannschaft, in denen er ein Tor erzielte.

A-Nationalmannschaft

Kramer spielte erstmals im Freundschaftsspiel am 13. Mai 2014 im Volksparkstadion in Hamburg gegen die polnische Auswahl für die deutsche A-Nationalmannschaft. Anschließend berief Bundestrainer Joachim Löw ihn in das Aufgebot für die WM 2014 in Brasilien. Sein Debüt bei der WM gab Kramer am 30. Juni 2014 im Achtelfinale gegen Algerien (2:1 n. V.), als er in der 109. Spielminute für Bastian Schweinsteiger eingewechselt wurde. Er rückte im Finale der WM durch eine Verletzung Sami Khediras in die Startformation; die DFB-Auswahl wurde durch das 1:0 n. V. Weltmeister. In diesem Spiel wurde Kramer nach 31 Spielminuten gegen André Schürrle ausgewechselt, nachdem er sich in der 17. Minute durch einen Zusammenprall mit dem Argentinier Ezequiel Garay eine Gehirnerschütterung zugezogen und danach Schiedsrichter Nicola Rizzoli zweimal gefragt hatte, ob dies das WM-Finalspiel sei. Rizzoli bat daraufhin Jogi Löw, Kramer auswechseln zu lassen.

Nach der WM wurde er in drei der sechs im Jahr 2014 übrigen Freundschafts- und EM-Qualifikationsspielen in der Startaufstellung aufgeboten, kam aber in den nächsten anderthalb Jahren nur noch zu vier Kurzeinsätzen. Für die EM 2016 in Frankreich nominierte Bundestrainer Löw Kramer nicht. Zu weiteren Einsätzen kam er seitdem nicht.

Medienkarriere

Im Mai 2018 verpflichtete das ZDF Kramer als einen von vier „TV-Experten“ für die Vorrunde der WM 2018 in Russland. Auch während der Fußball-Europameisterschaft 2021 und bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar war Kramer wieder für das ZDF als Experte im Einsatz.

Das Internetmagazin DWDL.de ernannte ihn für seine Statements während der Berichterstattung des EM-Turniers zum Bildschirmhelden 2021 mit dem Urteil: „Klare Kante, klare Worte. Das machte Christoph Kramer zum besten TV-Experten der Fußball-Europameisterschaft. Und sollte die Karriere des Fußballprofis irgendwann enden, gäbe es sicher eine Anschlussbeschäftigung – als Fernsehprofi.“

In der Prime-Video-Show One Mic Stand, in der Stand-up-Comedians Prominente coachen, trat Kramer in der im Juli 2022 erschienenen ersten Staffel als Ersatz für den von Harald Schmidt gecoachten Mats Hummels auf.

Seit 2023 ist er Co-Host des Fußball-Podcasts Copa TS von Tommi Schmitt.

Commons: Christoph Kramer – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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