Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) mit Sitz in Wiesbaden ist eine 1973 gegründete nicht rechtsfähige (oder: eine rechtlich unselbstständige Einrichtung) deutsche Bundesanstalt im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat.
Es untersucht die Ursachen und Folgen des demografischen Wandels mit dem Ziel der Politikberatung sowie der Information der Öffentlichkeit und wird in Verwaltungsgemeinschaft mit dem Statistischen Bundesamt geführt.
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung | |
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Staatliche Ebene | Bund |
Stellung | Forschungsinstitut des Bundes |
Rechtsform | nicht rechtsfähige Bundesanstalt |
Aufsichtsbehörde | Bundesministerium des Innern und für Heimat |
Gründung | 12. Februar 1973 |
Hauptsitz | Wiesbaden, Hessen |
Direktorin | Christa Katharina Spieß |
Bedienstete | 70 |
Haushaltsvolumen | 5,084 Mio. EUR (Soll 2024) |
Netzauftritt | www.bib.bund.de |
Zu den Aufgaben des Instituts zählen:
Zur Erfüllung dieser Aufgaben hält das Bundesinstitut Verbindung zu ähnlichen wissenschaftlichen Einrichtungen des In- und Auslandes. Das Institut bearbeitet ein breitgefächertes wissenschaftliches Programm, einschließlich Drittmittelprojekten, und vergibt Werkverträge. Darüber hinaus betreut das BiB redaktionell das Demografieportal des Bundes und der Länder.
Am BiB sind derzeit 70 Personen beschäftigt, davon 56 Wissenschaftler. Das interdisziplinäre Forscherteam besteht aus Soziologen, Demografen, Wirtschaftswissenschaftlern, Geografen, Politikwissenschaftlern, Mathematikern und Statistikern, die sich auf das Fachgebiet Demografie spezialisiert haben.
Das BiB ist organisatorisch in drei Forschungsbereiche gegliedert:
Das Institut wird seit dem 1. Oktober 2021 von Direktorin Christa Katharina Spieß geleitet. Des Weiteren wird es von einem Kuratorium beraten, dem Wissenschaftler und Vertreter von Bundesministerien sowie Bundesländern angehören.
Die wichtigste wissenschaftliche Veröffentlichungsreihe des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung ist die im Internet frei zugängliche Zeitschrift „Comparative Population Studies“ (CPoS). Des Weiteren informiert „Bevölkerungsforschung Aktuell“ in populärwissenschaftlicher Weise über aktuelle Bevölkerungsfragen. Die „Materialien zur Bevölkerungswissenschaft“ wurden durch die Reihen „BiB Working Paper“, welche den Charakter von Arbeitspapieren, Forschungsberichten o. ä. haben, und „BiB Daten- und Methodenberichte“, in welchen Datensätze des BiB und Methoden dokumentiert werden, ersetzt. Darüber hinaus werden in unregelmäßigen Abständen Broschüren erstellt bzw. aktualisiert, die Laien bevölkerungsrelevante Themengebiete näherbringen sollen.
Deutschland sieht sich gegenwärtig mit einer Reihe von bevölkerungsrelevanten Herausforderungen konfrontiert. Forschungsschwerpunkte bilden deshalb die Alterung, demografische Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland, Familienstrukturen, Lebensformen und Geburtenentwicklung. Andere Arbeitsfelder umfassen regionale Bevölkerungsprozesse, die Wanderungen Deutscher, die Verfeinerungen demografischer Modellrechnungen sowie Weltbevölkerungs- und Entwicklungsfragen.
Zunächst wurde das Institut kommissarisch von Hermann Schubnell (1910–1996) geleitet, erster ordentlicher Direktor des BiB war der Anthropologe Hans Wilhelm Jürgens. Ihm folgten Karl Schwarz (1979–1982), Wilfried Linke (1982–1988) und Charlotte Höhn (1988–2009) nach. Von 2009 bis 2021 war Norbert F. Schneider Direktor des BIB. Am 1. Oktober 2021 übernahm Christa Katharina Spieß die Institutsleitung.
Mitglied im Gründungskuratorium des BiB war unter anderen der Medizinstatistiker Siegfried Koller. Dieser war und ist insofern umstritten, als er im Nationalsozialismus mit Bevölkerungspolitik und unter anderem der Lösung des sogenannten „Asozialenproblems“ befasst gewesen war.
Das BiB ist Kooperationspartner in wichtigen internationalen Forschungsprojekten wie GGP, PPAS/DIALOG, FEMAGE, FFS und JobMob.
Des Weiteren nimmt das BiB eine aktive Rolle innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Demographie (DGD) und der European Association for Population Studies (EAPS) ein. Das Institut hat außerdem in Kooperation mit der EAPS die European Population Conference (EPC), die größte europäische Tagung zu demografischer Forschung, im Jahr 2016 in Mainz organisiert. Weiterhin ist es ein Mitglied des Netzwerks Population Europe.
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