Brodnica (, deutsch Strasburg in Westpreußen oder Strasburg an der Drewenz, amtlich seit 21.
Mai 1941 Strasburg (Westpr.)) ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Kujawien-Pommern.
Brodnica | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Kujawien-Pommern | |
Powiat: | Brodnica | |
Fläche: | 22,87 km² | |
Geographische Lage: | , 19° 24′ O53° 15′ 28″ N, 19° 24′ 0″ O | |
Höhe: | 95 m n.p.m. | |
Einwohner: | 28.701 (31. Dez. 2020) | |
Postleitzahl: | 87-300 bis 87-302 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 56 | |
Kfz-Kennzeichen: | CBR | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Toruń – Bydgoszcz | |
Eisenbahn: | Brodnica–Jabłonowo Pomorskie | |
Nächster int. Flughafen: | Bydgoszcz | |
Gmina | ||
Gminatyp: | Stadtgemeinde | |
Fläche: | 22,87 km² | |
Einwohner: | 28.701 (31. Dez. 2020) | |
Bevölkerungsdichte: | 1255 Einw./km² | |
Gemeindenummer (GUS): | 0402011 | |
Verwaltung (Stand: 2010) | ||
Bürgermeister: | Jarosław Radacz | |
Adresse: | ul. Kamionka 23 87-300 Brodnica | |
Webpräsenz: | www.brodnica.pl |
Die Stadt liegt im ehemaligen Westpreußen an der Drwęca (Drewenz), südlich von Kwidzyn (Marienwerder) und etwa 45 Kilometer (Luftlinie) südöstlich von Grudziądz (Graudenz).
Strasburg wurde 1262 erstmals als Strasberg urkundlich erwähnt. Der Deutsche Orden plante mit der Errichtung einer befestigten Siedlung an einem wichtigen Übergang über die Drewenz, seiner damaligen östlichen Landesgrenze, sich vor Einfällen der heidnischen Prußen und Litauer abzusichern. Der Ort wird 1298 im Rahmen eines litauischen Überfalls erstmals als Stadt erwähnt. Die Burg Strasburg wurde 1339 fertiggestellt.
Mit dem Zweiten Thorner Frieden 1466 kam die Stadt als Teil des Kulmerlands zum autonomen, unter polnischer Schirmherrschaft stehenden Preußen königlichen Anteils. Das Kulmerland war fortan Polonisierungsversuchen ausgesetzt.
Zur Zeit der erste polnische Teilung im Jahr 1772 war das Gebiet, in dem Brodnica liegt, fast vollständig polonisiert und hauptsächlich von der polnischsprachigen Bevölkerung bewohnt. Darüber hinaus erlebte der deutsche Adel aufgrund der Privilegien, die er erhielt, schnell die Polonisierung.
Im Rahmen dieser ersten polnischen Teilung kam Strasburg 1772 zu Preußen. Während der Franzosenzeit kam Strasburg 1807 vorübergehend zum Herzogtum Warschau. Durch den Wiener Kongress 1815 fiel es an Preußen zurück. Ab 1818 war Strasburg Sitz des Landratsamtes des Kreises Strasburg in Westpreußen. Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Strasburg eine evangelische Kirche, eine katholische Kirche, eine Synagoge, ein Gymnasium, ein Amtsgericht, ein Hauptzollamt und mehrere gewerbliche Betriebe.
Nach dem Ersten Weltkrieg musste Strasburg 1920 aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags zum Zweck der Einrichtung des Polnischen Korridors an Polen abgetreten werden. Es wurde die Ortsbezeichnung Brodnica eingeführt.
Nach dem Überfall auf Polen 1939 wurde das Gebiet vom Deutschen Reich annektiert und dem Reichsgau Danzig-Westpreußen zugeordnet, zu dem Strasburg bis 1945 gehörte. Die Synagoge der Stadt wurde 1939 zerstört. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs verloren etwa 1000 Einwohner der Stadt ihr Leben. Am 22. Januar 1945 wurde Strasburg von der Roten Armee besetzt und kam wieder an Polen.
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
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1772 | 1283 | in 228 Haushalten (Feuerstellen) |
1783 | 1853 | mit der Garnison (315 Personen, die zu zwei Schwadronen eines 1773 gebildeten Husaren-Regiments gehören), meistens Lutheraner, 27 Juden |
1802 | 1768 | |
1807 | 2113 | |
1816 | 1994 | davon 713 Evangelische, 1131 Katholiken und 150 Juden |
1821 | 2356 | |
1826 | 2669 | |
1831 | 2585 | zum größten Teil Deutsche |
1852 | 3959 | |
1864 | 5014 | davon 2739 Evangelische und 2275 Katholiken |
1871 | 5305 | davon 700 Evangelische und 2.300 Katholiken (2000 Polen) |
1875 | 5454 | |
1880 | 5801 | |
1890 | 6122 | davon 2587 Evangelische, 3048 Katholiken und 480 Juden (2.000 Polen) |
1905 | 7217 | mit der Garnison (III. Bataillon des Infanterieregiments Nr. 141), davon 2702 Evangelische und 318 Juden |
1910 | 7951 | am 1. Dezember, davon 3815 mit deutscher Muttersprache (darunter 2854 Evangelische, 671 Katholiken und 286 Juden), 3641 mit polnischer Muttersprache (zwölf Evangelische, 3629 Katholiken), aber keine Einwohner mit kaschubischer Muttersprache |
1931 | 8521 | ca. 800 Deutsche |
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
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2006 | 32.588 |
Brodnica liegt an der Landesstraße 15 Richtung Ostróda und hat einen früher bedeutenden Bahnhof. Im Personennahverkehr wird jedoch nur die Bahnstrecke Działdowo–Chojnice westwärts, Richtung Jabłonowo Pomorskie und Grudziądz bedient, während sie ostwärts genauso wie die Strecken nach Kowalewo Pomorskie und Bahnstrecke Tama Brodzka–Iława nicht mehr betrieben wird. Die Strecke aus Sierpc wird (Stand Dezember 2021) nur von einem Fernverkehrszugpaar am Tag bedient.
Mit Deutschland besteht eine regelmäßige Fernreisebuslinienverbindung.
Die Landgemeinde Brodnica, zu der die Stadt Brodnica selbst nicht gehört, hat eine Fläche von 126,96 km², auf der 8662 Menschen leben (31. Dezember 2020).
Es bestehen Partnerschaften mit folgenden Städten;
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