Berliner Fußball-Verband

Der Berliner Fußball-Verband (kurz BFV) ist die Dachorganisation aller Fußballvereine in Berlin.

Berliner Fußball-Verband e. V.
Abzeichen des Berliner Fussballverbandes
Gegründet 11. September 1897
Präsident Bernd Schultz
Adresse Humboldtstraße 8a
14193 Berlin
Meister Herren SV Sparta Lichtenberg
Pokalsieger Herren TuS Makkabi Berlin
Meister Frauen 1. FC Union Berlin II
Pokalsieger Frauen SFC Stern 1900
Übergeordneter Verband Nordostdeutscher Fußballverband
Region Berliner Fußball-Verband
Vereine (ca.) 379*
Mitglieder (ca.) 206.419*
Mannschaften (ca.) 3.700*
* Stand: 1.1.2023
Homepage www.berliner-fussball.de

Er ist einer der 21 Landesverbände des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) und Mitglied des Nordostdeutschen Fußballverbands (NOFV).

Darüber hinaus ist das Berliner Cricket Komitee als Teil des BFV der Dachverband aller Berliner Cricketvereine und einer der sieben Landesverbände des Deutschen Cricket Bunds.

Geschichte

Der BFV ist der Nachfolgeverband des am 11. September 1897 gegründeten Verbands Deutscher Ballspielvereine (VDB), der 1902 in Verband Berliner Ballspielvereine (VBB) umbenannt wurde. Der VBB schloss sich 1911 mit zwei anderen in Berlin beheimateten Verbänden zum Verband Brandenburgischer Ballspielvereine (ebenfalls VBB) zusammen.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurden der DFB und alle regionalen Fußballverbände aufgelöst und durch das Fachamt Fußball sowie Fußballgaue ersetzt. Anstelle des VBB trat der Gau Berlin-Brandenburg mit der Gauliga Berlin-Brandenburg als höchste Spielklasse. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Verband 1949 wieder neu gegründet. Da das brandenburgische Umland Berlins jedoch schon zum Gebiet der DDR gehörte, hieß der Verband nun wieder Verband Berliner Ballspielvereine. Ein Jahr später mussten sich auch die Ost-Berliner Mannschaften dem Deutschen Fußball-Verband (Fußballverband der DDR) anschließen und somit unterstanden dem neuen VBB nur noch die West-Berliner Teams. Dieser benannte sich dann am 26. Oktober 1985 auf dem Verbandstag in Berliner Fußball-Verband um.

Nach der deutschen Wiedervereinigung traten am 17. November 1990 die Mitglieder des Fußball-Verbands Berlin (Fußballverband in Ost-Berlin), dessen Vorsitzender Uwe Piontek war, dem BFV bei und mit der Saison 1991/92 wurden die West- und Ost-Mannschaften wieder im Ligaspielbetrieb vereint.

Organisation

Präsidium

Amtszeit Präsident Verein
1949–1970 Paul Rusch BSC Rehberge
1970–1981 Eberhard Hartlep
1981–1990 Uwe Hammer Hertha 03 Zehlendorf
1990–2004 Otto Höhne Hertha 03 Zehlendorf
seit 2004 Bernd Schultz BFC Alemannia 1890

Dem Berliner Fußball-Verband steht als Präsident Bernd Schultz vor. Die Geschäftsstelle befindet sich in Berlin-Halensee im Haus des Fussballs und wird seit 2017 von Geschäftsführer Kevin Langner geleitet.

Das Berliner Cricket Komitee ist ein Teil des Berliner Fußball-Verbands und wird von Sven Leistikow geleitet. Es organisiert den Cricketsport für die sieben Berliner Cricketsportvereine.

Verbandsmitglieder

Der Berliner Fußball-Verband ist die Dachorganisation von 379 Vereinen mit über 3.700 Mannschaften. In diesen Vereinen sind 206.419 Mitglieder (2016: 146.443) organisiert, wovon ca. 13 Prozent weiblich sind. Im Verband sind etwa 1.500 lizenzierte Trainer und über 1000 Schiedsrichter gemeldet. Der mitgliederreichste Fußballverein im BFV ist mit 49.152 eingetragenen Mitgliedern der 1. FC Union Berlin (Stand: 1. Januar 2023).

Landesleistungszentrum

Das Landesleistungszentrum Richard Genthe mit Sitz am Wannsee wird vom Berliner Fußball-Verband betrieben. Weiterhin besteht ein Trainerstab aus zwei hauptamtlichen Verbandstrainern.

Spielbetrieb

Die höchste Männer-Spielklasse des BFV ist die Berlin-Liga, deren Meister den Titel des Berliner Fußballmeisters erhält und in die Fußball-Oberliga Nordost aufsteigen darf. Weiterhin vergibt der Verband jährlich den Titel des Berliner Pokalsiegers, der im Berliner Pokal ausgespielt wird.

Berliner Fußball-Verband 
Feier des FC Viktoria 1889 Berlin nach dem Gewinn des Berliner Landespokal 2022
Ligapyramide des BFV im Herrenfußball
Ebene Spielklasse
6 Berlin-Liga
18 Mannschaften
Platz 1: Berliner Meister + Aufstieg in die Oberliga Nordost-Nord
Platz 16–18: Absteiger
7 Landesliga
(Staffel 1, Staffel 2)
je 16 Mannschaften
↑je 1–2 Aufsteiger
↓je 3 Absteiger
8 Bezirksliga
(Staffel 1, Staffel 2, Staffel 3)
je 16 Mannschaften
↑je 2 Aufsteiger
↓je 3 Absteiger
9 Kreisliga A
(Staffel 1, Staffel 2, Staffel 3, Staffel 4)
je 16 Mannschaften
↑je 2 + Bester Dritter Aufsteiger
↓je 3 Absteiger
10 Kreisliga B
(Staffel 1, Staffel 2, Staffel 3, Staffel 4, Staffel 5)
je 16 Mannschaften
↑je 2-3 Aufsteiger
↓je 2-3 Absteiger
11 Kreisliga C
(Staffel 1, Staffel 2, Staffel 3, Staffel 4, Staffel 5, Staffel 6, Staffel 7, Staffel 8)
je 14–16 Mannschaften
↑je 1-2 Aufsteiger

Vereine des BFV in höheren Ligen

Männer-Fußball

Nationale Ligastufe Bezeichnung Anzahl Vereine
1. Berliner Fußball-Verband  1. Bundesliga 1 Berliner Fußball-Verband  1. FC Union Berlin
2. Berliner Fußball-Verband  2. Bundesliga 1 Berliner Fußball-Verband  Hertha BSC
3. Berliner Fußball-Verband  3. Liga
4. Berliner Fußball-Verband  Regionalliga Nordost 5 Berliner Fußball-Verband  FC Viktoria 1889 Berlin, Berliner Fußball-Verband  Hertha BSC II, Berliner Fußball-Verband  Berliner AK 07, Berliner Fußball-Verband  BFC Dynamo Berliner Fußball-Verband  VSG Altglienicke
5. Berliner Fußball-Verband  Oberliga Nordost-Nord 9 Berliner Fußball-Verband  SV Lichtenberg 47, Berliner Fußball-Verband  Tennis Borussia Berlin, Berliner Fußball-Verband  Tasmania Berlin, Berliner Fußball-Verband  Hertha 03 Zehlendorf, Berliner Fußball-Verband  CFC Hertha 06, Berliner Fußball-Verband  SC Staaken, Berliner Fußball-Verband  Sparta Lichtenberg,Berliner Fußball-Verband  Eintracht Mahlsdorf, Berliner Fußball-Verband  TuS Makkabi Berlin

Frauen-Fußball

Nationale Ligastufe Bezeichnung Anzahl Vereine
1. Berliner Fußball-Verband  1. Frauen-Bundesliga
2. Berliner Fußball-Verband  2. Frauen-Bundesliga
3. Berliner Fußball-Verband  Frauen-Regionalliga Nordost 5 Berliner Fußball-Verband  FC Viktoria 1889 Berlin, Berliner Fußball-Verband  Hertha BSC, Berliner Fußball-Verband  1. FC Union Berlin, Berliner Fußball-Verband  Türkiyemspor Berlin, SV Blau Weiss Berolina Mitte 49
Nachwuchs Saison 2023/24
Nationale Ligastufe Bezeichnung Anzahl Vereine
1 Berliner Fußball-Verband  A-Junioren-Bundesliga 2 Berliner Fußball-Verband  Hertha BSC, Berliner Fußball-Verband  1. FC Union Berlin
1 Berliner Fußball-Verband  B-Junioren-Bundesliga 3 Berliner Fußball-Verband  Hertha BSC, Berliner Fußball-Verband  1. FC Union Berlin, Berliner Fußball-Verband  FC Viktoria 1889 Berlin
1 Berliner Fußball-Verband  B-Juniorinnen-Bundesliga 2 Berliner Fußball-Verband  Hertha BSC, Berliner Fußball-Verband  1. FC Union Berlin

Ehrungen

Der BFV vergibt jährlich die folgenden Titel:

Berliner Fußball-Verband 
Jens Härtel, zweimal bester Amateurtrainer im Berliner Fußball-Verband
Jahr bester Profifußballer bester Amateurfußballer beste Amateurfußballerin bester Amateurtrainer
2006 nicht vergeben Karim Benyamina
(1. FC Union Berlin)
nicht vergeben nicht vergeben
2007 nicht vergeben Tim Lensinger
(Hertha BSC II)
nicht vergeben nicht vergeben
2008 nicht vergeben Marcel Schreck
(SV Lichtenberg 47)
nicht vergeben nicht vergeben
2009 nicht vergeben Mario Langner
(Lichtenrader BC 25)
nicht vergeben nicht vergeben
2010 nicht vergeben Nico Thomaschewski
(BFC Dynamo)
Sanna El Agha
(BSV Al-Dersimspor)
nicht vergeben
2011 Pierre-Michel Lasogga
(Hertha BSC)
Christopher Quiring
(1. FC Union Berlin II)
Sabrina Liedtke
(SV Blau-Gelb Berlin)
nicht vergeben
2012 Thomas Kraft
(Hertha BSC)
Fabian Holland
(Hertha BSC II)
Nadin Bethge
(Adlershofer BC)
Jens Härtel
(Berliner AK 07)
2013 Ronny
(Hertha BSC)
Björn Brunnemann
(BFC Dynamo)
Madeleine Wojtecki
(1. FC Union Berlin)
Jens Härtel
(Berliner AK 07)
2014 Torsten Mattuschka
(1. FC Union Berlin)
Sebastian Reiniger
(SV Lichtenberg 47)
Lisa Görsdorf
(1. FC Union Berlin)
Timo Szumnarski
(Hertha Zehlendorf)
2015 Sebastian Polter
(1. FC Union Berlin)
Michael Fuß
(Tennis Borussia Berlin)
Aylin Yaren
(1. FC Lübars)
Daniel Volbert
(Tennis Borussia Berlin)
2016 Bobby Wood
(1. FC Union Berlin)
Patrick Kroll
(VSG Altglienicke)
Lisa Budde
(1. FC Union Berlin)
Steffen Baumgart
(Berliner AK 07)
2017 Marvin Plattenhardt
(Hertha BSC)
Christoph Zorn
(BSV Eintracht Mahlsdorf)
Dina Orschmann
(1. FC Union Berlin)
Jeffrey Seitz
(SC Staaken)
2018 Steven Skrzybski
(1. FC Union Berlin)
Christian Gawe
(SV Lichtenberg 47)
Lisa Heiseler
(1. FC Union Berlin)
Marco Gebhardt
(Blau-Weiß 90 Berlin)
2019 Rafał Gikiewicz
(1. FC Union Berlin)
Sebastian Huke
(Hertha Zehlendorf)
Monique Eichhorn
(1. FC Union Berlin)
Uwe Lehmann
(SV Lichtenberg 47)
2020 Christopher Trimmel
(1. FC Union Berlin)
Stephan Brehmer
(VSG Altglienicke)
Natalie Götz
(1. FC Union Berlin)
Karsten Heine
(VSG Altglienicke)
2021 nicht vergeben nicht vergeben nicht vergeben nicht vergeben
2022 Grischa Prömel
(1. FC Union Berlin)
Philipp Zeiger
(VSG Altglienicke)
Katja Orschmann
(1. FC Union Berlin)
Karsten Heine
(VSG Altglienicke)
2023 Sheraldo Becker
(1. FC Union Berlin)
Milos Dujkovic
(SV Sparta Lichtenberg)
Aylin Yaren
(FC Viktoria 1889 Berlin)
Dragan Kostic
(SV Sparta Lichtenberg)

Literatur

Siehe auch

Commons: Berliner Fußball-Verband – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Tags:

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