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1947 werden die ideologischen Unterschiede zwischen dem entstehenden Ostblock und der westlichen Welt deutlicher. Standen in den ersten Monaten nach Kriegsende die Gemeinsamkeiten der vier Siegermächte bei der Regelung der Nachkriegsordnung noch im Vordergrund, trennt der aufkommende Kalte Krieg zunehmend die bisher vereinte Kriegskoalition der Alliierten. Besonders deutlich wird dies in der Truman-Doktrin, in der der US-Präsident vor der „direkten oder indirekten Aggression“ durch „totalitäre Regime“ warnt – die Sowjetunion wird nicht mit Namen genannt, der Bezug ist aber offensichtlich.
1947 | |
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General Marshall entwickelt den nach ihm benannten Marshallplan, der entscheidenden Anteil am Wiederaufbau Westdeutschlands hat. | |
Indien erlangt seine Unabhängigkeit. | US-Präsident Harry S. Truman verkündet die Truman-Doktrin. |
1947 in anderen Kalendern | |
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Ab urbe condita | 2700 |
Armenischer Kalender | 1395–1396 |
Äthiopischer Kalender | 1939–1940 |
Badi-Kalender | 103–104 |
Bengalischer Kalender | 1353–1354 |
Berber-Kalender | 2897 |
Buddhistischer Kalender | 2491 |
Burmesischer Kalender | 1309 |
Byzantinischer Kalender | 7455–7456 |
Chinesischer Kalender | |
– Ära | 4643–4644 oder 4583–4584 |
– 60-Jahre-Zyklus | Feuer-Hund (丙戌, 23)– |
Französischer Revolutionskalender | – CLV CLVI 155–156 |
Hindu-Kalender | |
– Vikram Sambat | 2003–2004 |
– Shaka Samvat | 1869–1870 |
Iranischer Kalender | 1325–1326 |
Islamischer Kalender | 1366–1367 |
Japanischer Kalender | |
– Nengō (Ära): | Shōwa 22 |
– Kōki | 2607 |
Jüdischer Kalender | 5707–5708 |
Koptischer Kalender | 1663–1664 |
Koreanischer Kalender | |
– Dangun-Ära | 4280 |
– Juche-Ära | 36 |
Minguo-Kalender | 36 |
Olympiade der Neuzeit | XIII |
Seleukidischer Kalender | 2258–2259 |
Thai-Solar-Kalender | 2490 |
Die kommunistische Partei war in den Staaten Mittel- und Südosteuropas zunächst nur eine politische Kraft unter mehreren, das Amt des Regierungschefs lag in der Hand eines bürgerlichen Politikers, der eine Volksfrontregierung führte, in der die Kommunisten meist für die innere Sicherheit zuständig waren.
Mit Hilfe der sowjetischen Besatzungsmacht gelingt es nunmehr der KP in Polen, Ungarn, Rumänien und Bulgarien die politische Macht zu ergreifen, wobei eine Mischung aus legalen Mitteln und Drohungen angewandt wird; nicht selten wird der politische Gegner als faschistisch verunglimpft und Repressalien ausgesetzt. In der Tschechoslowakei hat der Kommunist Klement Gottwald zwar den Posten des Regierungschefs inne, muss aber zunächst noch auf die zwölf bürgerlichen Minister seiner Regierung Rücksicht nehmen.
Tito in Jugoslawien hingegen führt eine sozialistische Volksrepublik, die die Befreiung von deutscher Besatzungsherrschaft weitgehend alleine bewältigt hat und dadurch gegenüber der Sowjetunion und dem entstehenden Ostblock selbstbewusst auftreten kann.
In der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) geht die Entwicklung zu einer Umgestaltung der Gesellschaft ebenfalls weiter. Die kommunistisch ausgerichtete SED ist seit der Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED im April 1946 die dominierende Kraft im Land. 1947 werden auch auf wirtschaftlichem Gebiet wichtige Weichen gestellt; so wird die Deutsche Wirtschaftskommission eingerichtet, die das Wirtschaftsleben in der SBZ zentral von Ost-Berlin aus steuert.
Da unterdessen in den Westzonen Deutschlands das Wirtschaftsleben auf kapitalistischer Grundlage wiederaufgebaut wird, gestaltet sich eine einheitliche Wirtschaftspolitik für Deutschland zunehmend als unmöglich. Angebote der USA, mit der Marshallplan-Hilfe auch osteuropäische Staaten und die SBZ zu unterstützen werden von der Sowjetunion als westliche Propaganda gewertet; die Sowjetunion zwingt die Tschechoslowakei, die angekündigte Annahme der Hilfe zu widerrufen. Die Konferenz der Ministerpräsidenten der vier Besatzungszonen (5. und 6. Juni 1947 in München) wird ergebnislos abgebrochen. Die britische und die US-amerikanische Zone werden zum 1. Januar 1947 zur Bizone zusammengeschlossen; dies erscheint als weiterer Schritt zur Teilung Deutschlands.
In dem mit einer Kältewelle einhergehenden extrem kalten Hungerwinter 1946/47 mangelt es an Nahrung, Heizmaterial und vielem anderem. Anfang Mai 1947 gibt es auf Lebensmittelkarten täglich eine dünne Brotscheibe und monatlich 210 Gramm Fett. Der Sommer wird extrem heiß (Jahrhundertsommer); es gibt Missernten. Viele Menschen sterben an Mangelernährung und ansteckenden Krankheiten. Ein weiterer sehr kalter Winter 1947/48 verschärft die Situation weiter.
Die erwähnte Truman-Doktrin bezieht sich konkret auf die Staaten Griechenland und Türkei, denen Truman eine Hilfe in Höhe von 400 Mio. Dollar zusagt.
In Griechenland haben kommunistische Aufständische im März 1946 den griechischen Bürgerkrieg begonnen. Sie werden von den kommunistischen Nachbarn Albanien, Jugoslawien und Bulgarien unterstützt. Großbritannien unterstützt die griechische Armee bis März 1947 waffentechnisch und mit Militärberatern und bat dann die USA um Unterstützung. Die USA unterstützten Griechenland im Rahmen der Truman-Doktrin ab dem 12. März 1947.
Malta wird von Großbritannien die Selbstverwaltung als parlamentarische Demokratie gewährt.
Der Einfluss der Sowjetunion im Iran kann erfolgreich zurückgedrängt werden. Im Iran waren mit Hilfe sowjetischer Truppen unmittelbar an der türkischen Grenze eigene Staatswesen für die Kurden bzw. die Aserbaidschaner entstanden (siehe Irankrise); diese werden nach dem Abzug der sowjetischen Truppen dem iranischen Staat wieder eingegliedert (Näheres hier).
Unterdessen kommt es in Palästina zu Spannungen, die weniger mit der internationalen Blockbildung als mit religiösen Gegensätzen zu tun haben. In Palästina hat die Zuwanderung der Juden immer dramatischere Ausmaße angenommen. Die Zurücksendung der Flüchtlinge der „Exodus“ nach Europa, ja sogar in das verhasste Deutschland, erregt internationales Aufsehen und dokumentiert für viele die Überforderung der britischen Behörden mit dem Problem. Die Frage, wie nach dem geplanten Ende des britischen Mandats in Palästina im Mai 1948 weiter vorgegangen werden soll, beschäftigt daher auch die UNO, die einen Teilungsplan erarbeitet, der aber bei jüdischen Extremisten wie auf der arabischen Seite auf heftige Kritik stößt. Die Angriffe auf die britische Besatzungsmacht und die Zwischenfälle zwischen jüdischen Siedlern und Palästinensern nehmen eher noch an Schärfe zu.
In der Republik China geht der Vormarsch der kommunistischen Truppen unter Mao langsam weiter, ohne dass es im dortigen Bürgerkrieg zu bedeutenden Durchbrüchen kommt.
Britisch-Indien wird im August in die Unabhängigkeit entlassen und nach dem Mountbattenplan in zwei unabhängige Staaten Indien und Pakistan geteilt. Über zehn Millionen Menschen werden dabei in den jeweils anderen Staat umgesiedelt. Die Spannungen zwischen dem muslimischen Pakistan und dem hinduistischen Indien entladen sich sofort in der Frage, welchem der beiden neuen Staaten Kaschmir angehören soll. Die Bevölkerung dieses Fürstentums ist religiös gemischt. Der Maharaja Hari Singh entschließt sich für einen Beitritt zu Indien, was muslimische Milizen auf den Plan ruft, die, von Pakistan unterstützt, ab dem 22. Oktober im Westen des Kaschmir aktiv werden. Daraufhin landen indische Truppen im Kaschmir-Tal und es kommt zum Ersten Indisch-Pakistanischen Krieg. Dieser endet am 1. Januar 1949 mit einem Waffenstillstand (ohne Friedensschluss) mit einer faktischen Teilung des Kaschmir.
In Japan wird unter der amerikanischen Besatzungsregierung die Nachkriegsverfassung erlassen, die einige einzigartige Formulierungen wie Artikel 1, den Tennō als „Symbol“ des Staates und Artikel 9, den Verzicht auf Krieg enthält.
Mit dem Zwischenfall vom 28. Februar beginnt ein Volksaufstand.
Kleinere Unglücksfälle sind in den Unterartikeln von Katastrophe aufgeführt.
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