229762 GǃKúnǁʼHòmdímà: Gestreutes Kuipergürtelobjekt

(229762) Gǃkúnǁʼhòmdímà (Aussprache  ) ist ein großes transneptunisches Objekt, das im Oktober 2007 entdeckt wurde (provisorische Bezeichnung 2007 UK126).

Es gehört zur Kategorie der Scattered disk objects. Aufgrund seiner Größe ist der Asteroid ein Zwergplanetenkandidat. Er besitzt mit Gǃòʼé ǃHú einen Mond, der etwa ein Fünftel des Durchmessers des Mutterasteroiden aufweist.

Asteroid
(229762) Gǃkúnǁʼhòmdímà
Gǃkúnǁʼhòmdímà und sein Begleiter durch das Hubble-Weltraumteleskop (2018).
Gǃkúnǁʼhòmdímà und sein Begleiter durch das Hubble-Weltraumteleskop (2018).
Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 27. April 2019 (JD 2.458.600,5)
Orbittyp SDO
Große Halbachse 72,722 AE
Exzentrizität

0,484

Perihel – Aphel 37,502 AE – 107,943 AE
Neigung der Bahnebene 23,4°
Länge des aufsteigenden Knotens 131,1°
Argument der Periapsis 346,9°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs 10. Juli 2046
Siderische Umlaufzeit 620 a 2 M
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 3,265 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser 614 ± 15 km
Abmessungen 646 × 598 km
Albedo 0,15 ± 0.016
Rotationsperiode > 8 h, wahrscheinlich 11,05 h
Absolute Helligkeit 3,3 mag
Geschichte
Entdecker Megan E. Schwamb
Michael E. Brown
David L. Rabinowitz
Datum der Entdeckung 19. Oktober 2007
Andere Bezeichnung 2007 UK126
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.
Vorlage:Infobox Asteroid/Wartung/Umlaufdauer

Entdeckung

(229762) Gǃkúnǁʼhòmdímà wurde am 19. Oktober 2007 von einem Astronomenteam bestehend aus Megan E. Schwamb, Michael E. Brown und David L. Rabinowitz am Palomar-Observatorium des California Institute of Technology entdeckt. Die Entdeckung wurde am 26. Februar 2008 bekanntgegeben. Der Planetoid erhielt die vorläufige Bezeichnung 2007 UK126 und am 31. Dezember 2009 von der IAU die Kleinplaneten-Nummer 229762.

Nach seiner Entdeckung ließ sich Gǃkúnǁ’hòmdímà auf Fotos vom 16. August 1982 identifizieren und so seine Umlaufbahn genauer berechnen. Seither wurde der Planetoid durch verschiedene Teleskope wie das Herschel-Weltraumteleskop sowie erdbasierte Teleskope beobachtet. Im Oktober 2018 lagen 178 Beobachtungen über einen Zeitraum von 37 Jahren vor.

Name

Es wurde der Name Gǃkúnǁʼhòmdímà vorgeschlagen, der aus der Mythologie der Ethnie der Juǀ’hoansi (eine Gruppe der San) in Namibia herstammt. Deren Sprache Juǀ’hoan enthält Klicklaute, die speziellen Buchstaben dafür wurden in den Namen übernommen. Am 6. April 2019 erfolgte eine Namensbestätigung von der IAU.

Eigenschaften

229762 GǃKúnǁʼHòmdímà: Entdeckung, Name, Eigenschaften 
Die Bahn von Gǃkúnǁ’hòmdímà (weiß) im Vergleich zu anderen entfernten Planetoiden.

Umlaufbahn

Gǃkúnǁ’hòmdímà bewegt sich auf einer stark elliptischen Umlaufbahn (Bahnexzentrizität = 0,48) zwischen 37,50 und 107,94 AE Entfernung von der Sonne. Die Umlaufdauer beträgt etwa 620,17 Jahre. Die Bahnneigung liegt bei 23,38°. Offensichtlich wurde der Planetoid durch gravitationelle Wechselwirkung mit Neptun in diesen exzentrischen Orbit geschleudert. Sein Perihel wird er Mitte 2046 erreichen, sein letztes müsste er demnach um das Jahr 1426 durchlaufen haben. Zurzeit ist er etwa 42,3 AE von der Sonne entfernt.

Sowohl das MPC als auch Marc Buie (DES) klassifizieren Gǃkúnǁ’hòmdímà als Scattered Disk Object.

Größe

Mithilfe des Herschel-Weltraumteleskops (Instrument PACS) wurde 2011 der Durchmesser auf 599 ± 77 km bestimmt. Zu diesem Zeitpunkt lagen vom Spitzer-Weltraumteleskop (Instrument MIPS) keine Beobachtungsdaten vor, sodass die Modellierung entsprechende Unsicherheiten aufwies. Anlässlich einer Sternbedeckung 2014 gelang es, den effektiven Durchmesser zu präzisieren (614 ± 15 km unter Berücksichtigung der geometrischen Projektion sowie Herschel/PACS Daten, Abmessungen: 646 km × 598 km auf Basis eines Ellipsenfits bei der Sternbedeckung).

Es ist wahrscheinlich, dass sich Gǃkúnǁ’hòmdímà aufgrund seiner Größe im hydrostatischen Gleichgewicht befindet und somit weitgehend rund ist. Mike Brown stuft Gǃkúnǁ’hòmdímà als höchstwahrscheinlichen Zwergplaneten ein.

Bestimmungen des Durchmessers für Gǃkúnǁʼhòmdímà
Jahr Abmessungen km Quelle
2007 599,0 ± 77,0 (System) Santos-Sanz u. a.
2010 801,0 Tancredi
2016 640,0
(686,03 ± 60,23 × 593,63 ± 61,91)
Schindler u. a.
2016 638,0 +24,0−12,0 (System) Benedetti-Rossi u. a.
2017 624,0 (System)
614,0 ± 15,0
(645,80 ± 5,68 × 597,81 ± 12,74)
Schindler u. a.
2018 612,0 Brown
Die präziseste Bestimmung ist fett markiert.

Mond

2011 gab ein Astronomenteam die Entdeckung eines Mondes mit etwa 112 km Durchmesser bekannt (in Analogie zum Mutterasteroiden offiziell als Gǃòʼé ǃHú bezeichnet), der durch Aufnahmen des Hubble-Weltraumteleskops entdeckt wurde. Er umkreist Gǃkúnǁ’hòmdímà in 11,3 Tagen in einem Abstand von etwa 6035 ± 48 km. Bisher fand jedoch noch keine Berechnung der Masse des Systems statt.

Das Gǃkúnǁʼhòmdímà-System in der Übersicht:

Komponenten Physikalische Parameter Bahnparameter Entdeckung
Name Durch­messer (km) Relativ­größe (%) Masse (kg) Große Halbachse (km) Umlaufzeit (d) Exzentrizität Inklination zur Ekliptik Datum Entdeckung
(229762) Gǃkúnǁʼhòmdímà
614 100 ? 19. Oktober 2007
Gǃòʼé ǃHú
(Gǃkúnǁʼhòmdímà I)
~ 142 ~ 20–25 ? 6035 11,31473 0,0236 43,75° 13. November 2008

Siehe auch

Commons: (229762) Gǃkúnǁ’hòmdímà – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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